
Ab dem 22. April 2025 bleibt die Dauerausstellung im Käthe-Kollwitz Museum wegen Bauarbeiten für voraussichtlich rund zwei Monate geschlossen. Während der Schließzeit wird jedoch ein digitaler Avatar von Käthe Kollwitz präsentiert, der die Besucher in die Welt der Künstlerin entführt. Der 3D-animierte Charakter ist mit KI-gestützten Chat- und Voicebotfunktionen ausgestattet und kann in 63 Sprachen auf Fragen zu Leben, Werk und Zeitgeschehen antworten. Das System ist ab dem genannten Datum vor Ort nutzbar. Das Foyer und der Museumsshop bleiben während der Schließzeit geöffnet.
Käthe Kollwitz, geboren 1867 in Königsberg und verstorben 1945, war eine anerkannte Grafikerin, Zeichnerin und Bildhauerin, die in Berlin lebte und arbeitete. Ihre Kunst beschäftigte sich mit Leid, Krieg und sozialer Ungerechtigkeit und umfasst tausende von Zeichnungen, über 300 Druckgrafiken sowie rund 40 bildhauerische Arbeiten. Zu ihren bekanntesten Schöpfungen zählen die Grafikserie „Der Weberaufstand“ und das berühmte Antikriegsplakat „Nie wieder Krieg“ aus dem Jahr 1924 und die Plastik „Frau mit totem Sohn“ (1938), die als Mahnmal in der Neuen Wache in Berlin steht.
Bauarbeiten und neue Ausstellungsräume
Das Käthe-Kollwitz-Museum plant zudem den Umbau im ersten Obergeschoss des Theaterbaus neben dem Schloss Charlottenburg, wo neue Ausstellungsräume entstehen werden. Diese sollen im Sommer 2025 eröffnet werden und die doppelte Größe der bisherigen Fläche haben, wodurch Platz für Sonderausstellungen und Veranstaltungen geschaffen wird. Kollwitz‘ Œuvre, geprägt durch ihre persönlichen Erfahrungen und ihr soziales Engagement, hat die Kunstgeschichte maßgeblich beeinflusst und bleibt darüber hinaus ein wichtiges Zeugnis für den Einsatz der Kunst für soziale Gerechtigkeit.
Ihre künstlerische Ausbildung begann 1881 in Berlin und setzte sich in München fort. Sie war die erste Frau, die in die Preußische Akademie der Künste gewählt wurde, und erhielt zahlreiche Auszeichnungen. Trotz der Diffamierung ihrer Werke durch die Nationalsozialisten wird ihre Kunst weiterhin weltweit ausgestellt und geschätzt.