
Im Gedenkjahr 2025 wird der Bauernkrieg von 1525 in Deutschland ausgiebig thematisiert. In mehreren Bundesländern, darunter Thüringen, Sachsen-Anhalt, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg, finden Landesausstellungen zu diesem geschichtsträchtigen Ereignis statt. Bayern widmet sich dem Thema Bauernkrieg ebenfalls und inszeniert eine besondere Ausstellung in Memmingen.
Das Fugger- und Welser-Erlebnismuseum in Augsburg hat sich ebenfalls dem Bauernkrieg gewidmet. Laut daz-augsburg.de wird in der Stadt eine Auseinandersetzung mit dieser Thematik jedoch als schwierig empfunden. Die Fuggerschen Stiftungen gedenken zudem des 500. Todestages von Jakob Fugger, der einen entscheidenden Einfluss auf die Niederschlagung der Aufstände hatte. Augsburg feiert ebenfalls das 375. Jubiläum des Friedensfestes, thematisiert jedoch den Bauernkrieg nicht ausreichend.
Einblicke in den Bauernkrieg und die „Zwölf Artikel“
Im Jahr 1525 forderten aufständische Bauern in Memmingen mit den sogenannten „Zwölf Artikeln“ Freiheit, Menschenwürde und Gleichberechtigung. Diese Artikel gelten als erste Formulierung von Grund- und Menschenrechten in Europa, wie fugger-und-welser-museum.de berichtet. Memmingen wird heute als „Stadt der Freiheitsrechte“ bezeichnet und plant, die idealistischen Forderungen der Bauern in die moderne Gesellschaft zu übertragen. Das Jahr 2025 steht im Zeichen der Feier der „Zwölf Artikel“ und des Gedenkens an die schätzungsweise 70.000 Opfer des Bauernkriegs.
Besonders spannend ist die Verknüpfung dieser historischen Ereignisse mit Martin Luther. Im Todesjahr von Jakob Fugger eskalierten die Diskussionen um Luthers Thesen und führten zu Forderungen nach Überwindung von Standesgrenzen. Martin Luther reagierte anders als erwartet auf die Aufstände. Als sich die Aufstände im Gebirge und anderswo ausbreiteten, trugen Fugger-Kredite zur Niederwerfung der Bauernaufstände und der Proteste in Tirol bei.
Um die Zusammenhänge zwischen Martin Luther und Jakob Fugger sowie deren Konflikte zu beleuchten, bietet das Fugger- und Welser-Erlebnismuseum an jedem ersten Samstag im Monat eine Führung zum Thema Bauernkrieg an. Die nächste Führung findet am 03. Mai 2025 statt und beginnt in der St.-Anna-Kirche, gefolgt von einem Rundgang durch die Dauerausstellung des Museums. Die Führungen behandeln die Gegensätze zwischen Martin Luther und Jakob Fugger und laden Interessierte dazu ein, mehr über diese prägende Zeit der Geschichte zu erfahren.