
Elon Musk kündigte seinen Rückzug aus Washington an und plant, ab Mai weniger Zeit im Regierungsapparat zu verbringen. Stattdessen möchte er sich wieder verstärkt um sein Unternehmen Tesla kümmern, nachdem dieses Umsatz- und Gewinneinbußen melden musste. Musk wird voraussichtlich weiterhin ein bis zwei Tage pro Woche mit Regierungsaufgaben beschäftigt sein, solange es Trump wünscht. Der CEO von Tesla war ein enger Verbündeter von Trump und hatte über 250 Millionen Dollar für dessen Wahlkampf gespendet.
Analyst Dan Ives schätzt, dass Musks politische Aktivitäten die Nachfrage nach Tesla dauerhaft um 15 bis 20 Prozent senken könnten. Dies könnte bereits zu einem Rückgang der Tesla-Auslieferungen im ersten Quartal um 13 Prozent beigetragen haben. Umfragen zeigen, dass etwa 50 Prozent der Befragten negativ über Musk und 47 Prozent negativ über Tesla denken. Die finanziellen Zahlen sind ebenfalls besorgniserregend: Tesla meldete einen Umsatzrückgang von 9 Prozent auf 19,3 Milliarden Dollar und einen Rückgang des Gewinns um 71 Prozent auf 409 Millionen Dollar. Tesla verfehlte zudem die Erwartungen der Analysten bezüglich Umsatz und Gewinn pro Aktie. Der Aktienkurs von Tesla stieg im nachbörslichen Handel dennoch um mehr als 5 Prozent, möglicherweise aufgrund der Ankündigung, bis Mitte 2025 die Produktion günstigerer Modellvarianten zu beginnen.
Neue Pläne für Robotaxi-Dienst
Im Zusammenhang mit den Bemühungen um die Zukunft des Unternehmens kündigte Musk einen geplanten Start eines Robotaxi-Dienstes in Austin für Ende Juni an, der mit 10 bis 20 Model Y Fahrzeugen beginnen soll. Für 2026 wurde die Produktion eines Robotaxis ohne Lenkrad und Pedale angekündigt. Musk plant, die Funktion für autonomes Fahren in mehreren US-Städten noch in diesem Jahr für Privatpersonen freizuschalten. Branchenexperten äußern jedoch Skepsis gegenüber Musks Versprechen, selbstfahrende Autos ausschließlich mit Kameras und KI-Software zu realisieren.
In einem weiteren Bericht wurde bekannt, dass Musk eine interne Analyse von Tesla-Executives eingestellt hat, die ergab, dass die Robotaxi-Pläne unprofitabel sein würden. Diese Analyse empfahl, sich auf ein erschwinglicheres Fahrzeug zu konzentrieren, das als ‚Model 2‘ oder ‚$25,000 Tesla‘ bezeichnet wurde. Stattdessen entschied Musk, die Entwicklung des Robotaxis, auch bekannt als Cybercab, zu priorisieren. Die Pläne für ein nächstes genossenschaftlich erschwingliches E-Auto wurden durch günstigere Versionen des Model Y und Model 3 ersetzt.
Die interne Analyse wies auf Schwierigkeiten bei der Umsetzung des Robotaxi-Programms hin, etwa in Bezug auf die langsame Amortisation und regulatorische Probleme außerhalb der USA. Musk wies die Bedenken zurück und genehmigte das Cybercab, während er das $25,000-Modell absagte. In der Analyse wurde geschätzt, dass Robotaxis zwischen 20.000 und 25.000 Dollar Einnahmen pro Fahrzeug generieren könnten, während die Lebenszeitverdienste durch Fahrten dreimal so hoch sein könnten.