
Im Fall der tragischen Entdeckung zweier toter Zwillingsmädchen in Wittenberg ist die Mutter der Kinder, eine 29-Jährige, nun vor Gericht angeklagt. Dies bestätigte Frank Straube, Sprecher des Landgerichts Dessau-Roßlau. Am 14. April wurde formell Anklage wegen Totschlags erhoben, während sich die Mutter weiterhin in Untersuchungshaft befindet.
Die Leichen der verstorbenen Säuglinge wurden am 18. November 2024 in der Wohnung der Angeklagten in der Collegienstraße gefunden. Der gerichtliche Obduktionsbericht ergab, dass die Kinder bei der Geburt lebensfähig waren und letztendlich aufgrund von Sauerstoffmangel starben. Die Polizei wurde am besagten Tag um 18:30 Uhr nach dem Hinweis einer Zeugin in die Wohnung gerufen.
Details zum Vorfall
Vor dem Vorfall war die Mutter vom Rettungsdienst ins Krankenhaus gebracht worden, da sie medizinische Hilfe benötigte. Im Krankenhaus stellte sich heraus, dass sie kurz zuvor entbunden hatte. Die Sektion der Babyleichen wurde auf Anordnung der Staatsanwaltschaft am 19. November in Halle durchgeführt.
Am selben Tag beantragte die Staatsanwaltschaft Haft und der Haftrichter ordnete daraufhin die Untersuchungshaft an. Bislang gibt es noch keinen Termin für den Prozess, und das Hauptverfahren ist noch nicht eröffnet. Die Angeklagte hat sich bislang nicht in die Anklage eingelassen. Allerdings gibt es Hinweise auf eine forensische Begutachtung.
Der gesetzliche Strafrahmen für Totschlag liegt zwischen fünf und 15 Jahren; in besonders schweren Fällen kann auch eine lebenslange Freiheitsstrafe verhängt werden, wie das Strafgesetzbuch (Paragraf 212 StGB) vorsieht.
Die Mutter soll gemäß Berichten von stern.de die Zwillinge nach einer verheimlichten Schwangerschaft ohne ärztliche Hilfe entbunden haben. Die Leichen wurden später von der Mutter der Angeklagten in Müllsäcken in der Badewanne aufgefunden. Die Polizei wurde daraufhin von dieser Person informiert.