
In Aschaffenburg hat die nationalistische Gruppe „Rheinmain steht auf“ (RMSA) in den letzten Monaten stark an Bedeutung gewonnen. Diese Gruppe, die von Michael Hetzel angeführt wird, hat seit den Corona-Protesten einen signifikanten Zulauf erlebt. Hetzel ist in der Nazi- und Schwurbelszene bekannt und hat sich deutschlandweit vernetzt, indem er an sogenannten Faschodemos teilnimmt und diese unterstützt.
Michael Hetzel sticht durch seine Präsenz und populistischen Aussagen hervor. Er stellt Materialien, wie einen Lautsprecherwagen, für rechte Aufmärsche zur Verfügung und zeigt mit seinem Boot, das über den Main fährt, AfD-Fahnen. Zudem verbreitet er menschenverachtende Propaganda. Besonders nach den Morden in Aschaffenburg hetzte er gegen Migrant*innen und forderte „massenhafte Abschiebungen“. Eine recent durchgeführte Aktion zielte darauf ab, ihm finanziell zu schaden, ohne jedoch Menschen oder Tiere zu gefährden.
Rechtsdemonstration und Gegenaktionen
Am 29. Mai 2023 fand in Aschaffenburg eine Demonstration unter dem Motto „Rhein Main steht auf“ sowie der „Bürgerinitiative Franken“ (BiF) statt. Etwa 2200 Personen nahmen an dem Protest gegen den „grünen Wahnsinn“ teil, bei dem verschiedene rechtsextreme Gruppen, darunter NPD und „Junge Nationalisten“, anwesend waren. Die Veranstaltung wurde von Hetzel moderiert, der als Hauptverantwortlicher für die Radikalisierung der Initiative gilt.
Von besonderer Brisanz war der Auftritt einer Führungsfigur der Nachfolgestrukturen der „Hitler-Jugend“, die zusammen mit einer AfD-Politikerin und einem verurteilten Volksverhetzer sprach. Die gesamte Veranstaltung war von nationalistischem Gedankengut geprägt. Lokale Antifaschist*innen blockierten den Aufmarsch, was zu einer verkürzten Route führte. Endgültig reduzierte sich die Teilnehmerzahl der rechten Demonstration gegen Ende erheblich. RMSA hat bereits eine weitere Demonstration für den 25. Juni 2023 angekündigt.
Diese Dynamik in Aschaffenburg steht im Kontext der allgemeinen Zunahme nationalistischer Bewegungen und Proteste in der Region, wie [Antifa Frankfurt](https://www.antifa-frankfurt.org/2023/06/04/bericht-zur-rechten-grossdemonstration-in-aschaffenburg-vom-29-05-23-und-der-blockade/) berichtet. Die kontinuierliche Mobilisierung zeigt, dass Hetzel und seine Gruppe ernsthafte Bestrebungen haben, ihre Agenda weiter voranzutreiben.