
In einer aktuellen Sitzung des Amtsausschusses des Amtes Lenzen-Elbtalaue in der Prignitz wurde der Abwahlantrag gegen den Amtsdirektor Harald Ziegeler abgelehnt. Laut SVZ stimmte die Mehrheit der Mitglieder für die Abwahl, doch es fehlte eine Stimme zur erforderlichen Zweidrittelmehrheit. Insgesamt benötigte der Ausschuss sechs Ja-Stimmen, erhielt jedoch nur fünf. Ausgerechnet Frank Borchert, der Gemeindevertreter aus Lanz und Mitunterzeichner des Antrags, stimmte gegen die Abwahl und begründete seine Entscheidung mit den zahlreichen Personalwechseln im Amt sowie der Notwendigkeit, Ziegeler eine weitere Chance zu geben.
Die Sitzung war gut besucht, wobei der Zuschauerraum voll besetzt war und viele Bürger nach der Abstimmung ihre Unzufriedenheit äußerten. Kritiker bemängeln, dass Ziegeler die Verwaltung schlecht führe, keine Fördergelder beantrage und es an Transparenz mangele. Insbesondere gab es Stimmen, die eine Verschleppung von Akteneinsicht beanstandeten. Nadine Mewes, die Vorsitzende des Amtsausschusses, wollte sich nicht zu dem Abstimmungsergebnis äußern und bezeichnete es lediglich als demokratische Entscheidung.
Hintergrund zu den Vorwürfen
Einige Wochen zuvor berichtete rbb24, dass ein Abwahlantrag gegen Harald Ziegeler im Amtsausschuss bereits die erforderlichen Ja-Stimmen erreicht hatte. Die Vorwürfe gegen Ziegeler beziehen sich unter anderem auf eine schlechte Personalführung, was zur Kündigung seines Stellvertreters geführt hatte. Anna Karius, die zuvor zur Stellvertreterin gewählt wurde, übernimmt bis zur Neuwahl das Amt des Amtsleiters. Bei dieser Sitzung nahmen rund 100 Einwohner teil, mehr als 30 wurden aufgrund der Überfüllung nicht eingelassen. Während seiner Amtszeit, die 2021 begann, sahen Kritiker Ziegeler in der Verantwortung, wichtige Projekte nicht delegiert zu haben.