
Am 1. Mai 2025 findet in Sindelfingen eine Kundgebung der Gewerkschaften unter dem Dach des Deutschen Gewerkschaftsbundes statt. Diese Veranstaltung steht unter dem Motto „Mach dich stark mit uns!“ und beginnt um 11 Uhr. Zuvor wird um 10 Uhr ein geistlicher Impuls auf dem Marktplatz angeboten. Die Hauptrednerin wird Tamara Hübner, die Zweite Bevollmächtigte der IG Metall Stuttgart, sein. Die Gewerkschaften fordern die Sicherung und Stärkung der deutschen Industriestandorte sowie zukunftssichere Arbeitsplätze.
Georg Patzek, Vorsitzender des DGB-Kreisverbands Böblingen, hebt die Notwendigkeit von Investitionen in Infrastruktur, Schulen, Wohnungsbau, soziale Sicherung, Digitalisierung und Klimaschutz hervor. In Baden-Württemberg ist der Rückgang der Tarifbindung alarmierend, da nur noch jeder zweite Beschäftigte unter einem Tarifvertrag steht. Im Landkreis Böblingen sind lediglich sechs von 26 Kommunen im kommunalen Arbeitgeberverband. Zudem wurde ein neuer Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst mit Verdi ausgehandelt. Ein Beispiel ist die Unterstützung für Mitglieder der IG Metall bei der Tarifumwandlung, die zusätzliche freie Tage und Zuschläge umfasst. Die Veranstaltung wird musikalisch von der Band Flawi aus Ulm begleitet und für Kinder werden Aktivitäten wie eine Hüpfburg sowie Kinderschminken angeboten.
Forderungen der IG Metall
Parallel zur Veranstaltung in Sindelfingen fordert die IG Metall anlässlich des Tags der Arbeit von Politik und Unternehmen Maßnahmen für einen nachhaltigen Wirtschaftsaufschwung, um Arbeitsplätze zu sichern und neue zu schaffen. Christiane Benner, die Erste Vorsitzende der IG Metall, betont die Dringlichkeit einer klaren Perspektive für Unternehmen und Beschäftigte. Sie verweist auf die Diskussion um die Aufnahme wesentlicher Gewerkschaftsforderungen im Koalitionsvertrag von Union und SPD. Über 80.000 Menschen haben bereits für gute Arbeitsbedingungen in der Industrie demonstriert.
Jürgen Kerner, der Zweite Vorsitzende, appelliert an schnelles Handeln zur Umsetzung des Koalitionsvertrags und kritisiert die Arbeitgeber für deren mangelnde Lernbereitschaft. Er fordert entscheidende Investitionen in die Zukunft der Betriebe und kritisiert die Arbeitgeberlobby, die sich für Deregulierung und den Abbau von Arbeitnehmerrechten einsetzt. Nadine Boguslawski, Hauptkassiererin, hebt zudem die Bedeutung von Tarifverträgen und gelebter Demokratie in den Betrieben hervor. Die IG Metall fordert auch Respekt für Beschäftigte sowie ein intensiveres Engagement für Gewerkschaften in Schulen und der Gesellschaft.
Hans-Jürgen Urban, Sozialvorstand, weist darauf hin, dass ein starker Sozialstaat für die ökologische Transformation unerlässlich ist. Dies beinhaltet die Forderung nach einer aktiven Beschäftigungspolitik und der Weiterentwicklung der Sozialversicherungen. Ralf Reinstädtler, Bildungsvorstand, warnt vor den Folgen eines Abbaus von Sozialstaat und Mitbestimmung für die Demokratie und setzt sich für gute Arbeit, eine offene Gesellschaft und eine starke Demokratie ein.