
In der aktuellen Rätselnuss des Historischen Guckkastens wurde die Werderstraße in Templin als gesuchte Straße identifiziert. Viele Anrufer erkannten die Straße sofort, obwohl sich diese im Laufe der Jahrzehnte verändert hat. Ein einschneidendes Ereignis in der Geschichte der Werderstraße war der Bombenangriff, der am 6. März 1944 auf Templin stattfand und die Straße besonders betroffen machte. Bei diesem Angriff wurden vier Gebäude schwer beschädigt und 16 Menschen verloren ihr Leben.
Margit Dura, eine Templinerin, hat eine Ansichtskarte der Werderstraße gesammelt. In dieser Straße befand sich das Schreibwarengeschäft der Familie Scheidereiter, das in der Erinnerung vieler Anrufer lebendig bleibt. Hermann Degen assoziiert die Werderstraße mit dem Begriff „Hundeberg“ und erinnert sich an das Fotohaus Pramer. Auch Marlene Sommer, die 45 Jahre in Templin lebte und nun in Hildesheim wohnt, erkannte die Straße sofort. Klaus Preuß aus Milmersdorf identifizierte die Werderstraße und erinnerte sich ebenfalls an das Geschäft der Scheidereiters. Joachim Krämer berichtete, dass er früher regelmäßig im Schreibwarenladen einkaufte.
Historische Hintergründe des Rathauses in Templin
Gleichzeitig ist die Geschichte des historischen Rathauses in Templin von Bedeutung. Laut Angaben zur Stadt Templin deuten alte Kellergewölbe auf frühere Rathäuser an diesem Standort hin. Mehrere Stadtbrände im Mittelalter zerstörten das Rathaus, zuletzt im Jahr 1735. Der Wiederaufbau erfolgte nach den Plänen von Karl Samuel Schmidt und Johann Gottfried Kemmeter, und das neue Gebäude wurde 1751 eingeweiht. Es handelt sich um einen dreigeschossigen massiven Barockbau mit Putzfassade, Walmdach und einem Turm mit preußischem Adler.
Vom Jahr 1855 an wurde das Rathaus ausschließlich als Verwaltungsgebäude genutzt. Der Bombenangriff am 6. März 1944 zerschlug die rechte Hälfte des Rathauses, doch in den Jahren 1963 bis 1966 wurde es in seine historische Gestalt zurückversetzt. Zwischen 1991 und 1998 durchlief das historische Einzeldenkmal eine umfassende Modernisierung, die vom Keller bis zur Turmspitze reichte. Gegenwärtig wird das Rathaus nicht mehr als solches genutzt; im Erdgeschoss befindet sich die Tourist-Information der Tourismus-Marketing Templin GmbH. Weitere Räume im ersten Obergeschoss sind für Markt- und Veranstaltungsmanagement vorgesehen, inklusive eines Festsaals, der für Eheschließungen sowie private und geschäftliche Anlässe genutzt werden kann. Zudem finden im zweiten Obergeschoss regelmäßige Treffen des Templiner Seniorenclubs e.V. statt, der das geistig-kulturelle Leben der Stadt prägt.