
Zum 1. Mai 2025 haben die Kommunen Lörrach und Weil am Rhein in Südbaden eine neue Kleiderordnung für ihre Schwimmbäder eingeführt. Diese Regelung erlaubt nur noch kurze Badekleidung, die nicht über Knie und Ellenbogen reicht. Unterwäsche ist nicht gestattet, um der Hygiene Rechnung zu tragen. Diese Entscheidung wurde durch zahlreiche Beschwerden von Badegästen über mangelnde Hygiene im Zusammenhang mit langer Badekleidung motiviert, wie [SWR berichtete](https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/suedbaden/badekleidung-im-schwimmbad-100.html).
Erlaubte Badekleidung umfasst Badehosen, -anzüge, Badeshirts, Bikinis und auch Burkinis, solange sie aus geeignetem Badetextil ohne Baumwollanteil bestehen und enganliegend sind. Im Gegensatz dazu dürfen in den Regio Bädern in Freiburg Badebekleidung, die über Ellenbogen und Knie reicht, weiterhin getragen werden. Ab 2024 müssen in Lörrach und Weil am Rhein eng anliegende Burkinis verwendet werden. Daniel Klein-Palmer von den Regio Bädern Freiburg erklärte, dass lange Badekleidung nicht zwangsläufig unhygienischer sei und verwies auf die Vorteile von Chlor im Wasser, das das Hygienerisiko herabsetzt.
Wasser- und Hygienemanagement im Fokus
Die Entscheidung für eine neue Kleiderordnung hat auch praktische Gründe. Kurze Badekleidung nimmt weniger Wasser auf und ist somit vorteilhaft для Schwimmbäder, da sie die Wassermenge, die zum Auffüllen der Becken notwendig ist, reduziert. Ähnliche Regeln wurden auch in anderen Regionen Deutschlands und im Ausland diskutiert. So hatte ein Freibad im Saarland im Mai angekündigt, dass männliche Badegäste nur noch in kurzen Badeshorts schwimmen dürfen. Die Stadtverwaltung Saarlouis nannte Wasserersparnis als Hauptgrund für diese Entscheidung, da lange Badeshorts zwischen 1,5 bis 4 Liter Wasser aus den Becken aufsaugen können, was mit bis zu 30 Kubikmetern Wasser pro Tag zu Buche schlägt.
Die Diskussion um die Kleiderordnungen zeigt, dass Hygieneaspekte, wie Markus Egert von der Hochschule Furtwangen betont, auch stark von der Nutzung der Badekleidung abhängen. Lange Badeshorts können im Alltag getragen werden und somit mit Schmutz in Kontakt kommen. Daher wird das Abduschen vor dem Schwimmen als wichtiger eingeschätzt, da der größte Teil an Dreck und Mikroorganismen über die Haut ins Wasser gelangt. In diesem Zusammenhang wurden in einem saarländischen Freibad Bedenken der Badegäste bezüglich der neuen Kleiderordnung laut. Aufgrund von Protesten und dem Unwohlsein vieler Badegäste wurde die Regel nachfolgend verworfen.