
In Salzgitter-Bad wurde die Polizei auf ein auffälliges Fahrzeug aufmerksam, das im Zusammenhang mit Betrugsdelikten steht. Am 02. Mai 2025 wurde ein weißer Transporter mit Werbeaufschrift einer Dachdeckerei gesichtet, wobei die Polizei warnte, dass die Nutzer des Fahrzeugs möglicherweise in dubiose Handlungen verwickelt sind. Insbesondere sind die Betrugsfälle in Verbindung mit durchgeführten Dachdeckerarbeiten aufgefallen.
Die Polizei rät der Bevölkerung, bei der Auswahl von Dachdeckereien wachsam zu sein. Wichtige Indikatoren, die auf einen seriösen Betrieb hinweisen, sind unter anderem die Fahrzeugbeschriftung mit lokalem Bezug, wie einer Adresse und einer Festnetznummer. Bei Zweifeln sollte die Geschäftsadresse erfragt und eigenständig recherchiert werden. Außerdem wird empfohlen, Vorsicht walten zu lassen, wenn das Fahrzeug keine Kontaktinformationen anzeigt. Geschädigte oder Hinweisgeber können sich unter der Telefonnummer 05341 825-0 mit der Polizei in Salzgitter-Bad in Verbindung setzen.
Betrügerische Methoden in Berlin
Eine ähnliche Situation zeigt sich in Berlin, wo die Polizei vor kriminellen Dachdeckerdiensten warnt. Laut einem Bericht des Tagesspiegels haben es im Jahr 2023 bereits 70 Berliner Opfer von Betrügern geworden. Die Täter bieten vermeintliche Dachdeckungen für nur 500 Euro an, wobei Materialien sofort verfügbar und keine schriftlichen Verträge abgeschlossen werden. Nach Abschluss der Arbeiten präsentieren sie dann häufig Rechnungen im vierstelligen Bereich.
Zur Eintreibung der Gelder zeigen die Betrüger nicht selten Drohungen oder sogar körperliche Gewalt. In einem erschreckenden Fall wurden Opfer, die nicht zahlen wollten, zur Bank gefahren, um Geld abzuheben. Die höchste geforderte Summe bislang betrug 14.000 Euro. Andrea Tillmann, die Dezernatsleiterin, äußerte die Vermutung, dass ein „großes Dunkelfeld“ an nicht angezeigten Fällen besteht. Die Polizei stellt zudem klar, dass ein neues Dach für 500 Euro unrealistisch ist, und warnt vor sogenannten „Dachhaien“, die mit verschiedenen betrügerischen Methoden operieren.
Besonders aktiv sind die Täter zurzeit aufgrund des regnerischen Wetters. Sie haben gezielt in einer Zehlendorfer Siedlung Werbung gemacht und klettern oft auf die Dächer älterer Opfer, um angebliche Schäden zu entdecken. Ein seriös wirkender Mann akquiriert häufig, während mehrere als Handwerker auftretende Rumänen eingesetzt werden. Bisher wurden nur wenige Festnahmen getätigt, was die Ermittler darauf schließen lässt, dass es sich um mehrere Gruppen handelt. Die Handwerkskammer rät, schriftliche Vereinbarungen zu treffen und die Handwerkskarte zu überprüfen, um sich vor betrügerischen Firmen zu schützen.