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Achtung, Zecken! Thüringen kämpft gegen gefährliche Parasiten!

Zecken sind in Thüringen früh und aggressiv aktiv, was zu einem Anstieg der durch Zeckenstiche verursachten Krankheitsfälle führt. Laut Thüringen24 hat das milde Wetter der vergangenen Monate die Zeckenpopulation begünstigt. Die Barmer Thüringen meldet für das Jahr 2023 bereits 34 Borreliose-Fälle und ein FSME-Fall. Im Vergleich zum Vorjahr, als bis zur 17. Kalenderwoche nur 23 Borreliose-Fälle und kein FSME-Fall registriert wurden, zeigt sich ein deutlicher Anstieg.

Besonders betroffen sind die Regionen Gera, Ilm-Kreis und Saale-Orla-Kreis, wo die meisten Erkrankungen verzeichnet wurden. Es ist zu beachten, dass Zecken mittlerweile nahezu flächendeckend in Thüringen verbreitet sind, was eine erhöhte Vorsicht beim Aufenthalt im Freien erfordert. Die Barmer empfiehlt, sich nach dem Aufenthalt im Freien gründlich auf Zecken abzusuchen und gegebenenfalls mit einer feinen Pinzette zu entfernen.

Wichtige Empfehlungen und Symptome

Die Beobachtung der Bissstelle ist ebenfalls von großer Bedeutung. Ringförmige Rötungen oder grippeähnliche Symptome sollten den Betroffenen veranlassen, einen Arzt aufzusuchen. Während Borreliose mit Antibiotika behandelbar ist, gibt es für FSME bislang keine Heilung. Eine Impfung gegen FSME wird daher besonders für Personen empfohlen, die in Risikogebieten in Thüringen leben oder arbeiten.

Birgit Dziuk, Landesgeschäftsführerin der Barmer Thüringen, warnte vor einem zeckenreichen Jahr aufgrund des milden Winters. Der FSME-Fall wurde Ende Januar in Jena registriert, und in 17 von 22 Thüringer Landkreisen sowie kreisfreien Städten wurden Borreliose-Fälle gemeldet. Kein Thüringer Landkreis blieb bisher ohne Borreliose-Erkrankungen. Die meisten Borreliose-Fälle wurden in Gera, Ilm-Kreis und Saale-Orla-Kreis gemeldet, wo jeweils vier Fälle registriert wurden. Der Kreis Greiz verzeichnete im gesamten letzten Jahr mit 53 Fällen die meisten Borreliose-Fälle.

Nach einem Zeckenstich sollte die Einstichstelle auf Hautrötungen beobachtet werden. Die Symptome einer Infektion können ein bis sechs Wochen nach dem Stich auftreten und umfassen Abgeschlagenheit, Fieber, Lymphknotenschwellungen sowie Kopf-, Gelenk- und Muskelschmerzen. Bei 70 bis 95 Prozent der FSME-Infektionen treten lediglich leichte Symptome auf, jedoch können schwere Verläufe zu bleibenden Schäden führen. Die Barmer übernimmt die Kosten der FSME-Impfung zu 100 Prozent, unabhängig von Wohnort und Grund.