
Israelische Streitkräfte haben auf einen Raketenangriff der Huthi-Miliz aus dem Jemen reagiert. Am Sonntag schlug eine Rakete in der Nähe des Flughafens Ben Gurion in Tel Aviv ein. Laut Berichten des israelischen Militärs wurde der Einschlag bestätigt. Acht Menschen wurden verletzt, wie der Rettungsdienst mitteilte. Videos zeigen den Einschlag der Rakete sowie panische Reaktionen am Flughafen, während Warnsirenen in mehreren Gebieten Israels, einschließlich Tel Aviv und Jerusalem, heulten. Der größte internationale Flughafen Israels, Ben Gurion, hatte daraufhin den Flugverkehr zeitweise unterbrochen und Zufahrtsstraßen wurden gesperrt. Die Huthi-Miliz reklamierte den Angriff und gab an, eine ballistische Hyperschallrakete eingesetzt zu haben, die nicht von Israels Abwehrschirm gestoppt werden konnte, wie [zeit.de berichtete](https://www.zeit.de/politik/ausland/2025-05/israel-rakete-angriff-tel-aviv-flughafen-huthi-miliz).
Infolge des Angriffs startete die israelische Luftwaffe massive Gegenangriffe auf Huthi-Stellungen im Jemen. Dabei wurden Dutzende Ziele mit etwa 20 Kampfjets angegriffen. Ein Angriff auf eine Betonfabrik im Jemen führte zu zwei Todesopfern und 42 Verletzten, laut Angaben des Huthi-Gesundheitsministeriums. Israels Verteidigungsminister Israel Katz drohte mit einem „siebenfachen“ Gegenschlag gegen alle Angreifer und bestätigte, dass die Infrastruktur der Huthi, die eine wichtige Einnahmequelle darstellt, angegriffen wurde. Dazu gehörte der Hafen von Hudaida, der den Transport iranischer Waffen ermöglicht, wie [radioenneperuhr.de berichtete](https://www.radioenneperuhr.de/artikel/nach-flughafen-beschuss-israel-schlaegt-gegen-huthi-zurueck-2317246.html).
Erweiterte militärische Maßnahmen
Zusätzlich zu den Angriffen auf Huthi-Stellungen im Jemen greift Israel auch Ziele der Hisbollah im Libanon an, darunter Waffenfabriken und Lager in der Bekaa-Ebene. Trotz einer seit November 2022 geltenden Waffenruhe zwischen Israel und Hisbollah erfolgen weiterhin Angriffe. Israels Sicherheitskabinett hat sich heute versammelt, um über eine mögliche Ausweitung der Angriffe im Gazastreifen zu diskutieren. Militärsprecher Effie Defrin erklärte, dass die Mobilisierung von zehntausenden Reservisten notwendig sei, um Geiseln zurückzubringen und den Krieg zu beenden. Der Ansatz, den Gazastreifen zu erobern und dauerhaft zu besetzen, unterscheidet sich von bisherigen Strategien, die vor allem punktuelle Angriffe umfassten.
Der Konflikt wurde durch den Überfall der Hamas am 7. Oktober 2023 ausgelöst, bei dem rund 1.200 Menschen getötet und über 250 Israelis als Geiseln genommen wurden. Nach offiziellen Angaben sind derzeit noch 24 Geiseln sowie die Leichen von 35 Entführten im Gazastreifen in der Gewalt von Terrororganisationen.