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Maschinenbauer Karl Klink vor dem Aus: 180 Jobs in Gefahr!

Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Deutschland stieg im Jahr 2024 auf 21.812, was einem Anstieg von 22,4 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Dies wurde durch die Karl Klink GmbH aus Niefern-Öschelbronn, ein traditionsreiches Maschinenbauunternehmen, das am 30. April 2025 Insolvenz anmeldete, deutlich unterstrichen. Das Verfahren wurde am Amtsgericht Pforzheim eröffnet.

Karl Klink beschäftigt rund 180 Mitarbeiter und wurde 1900 gegründet. Geschäftsführer Christian Rauber führt steigende Material- und Energiekosten sowie eine schwache Auftragslage als Hauptursachen für die Insolvenz an. Trotz der Einführung von Kurzarbeit im Februar 2025 konnte die Insolvenz nicht abgewendet werden. Der Betriebsrat und die IG Metall kritisieren zudem die geringen Investitionen in die Modernisierung, insbesondere im Bereich der E-Mobilität. Der vorläufige Insolvenzverwalter, Rechtsanwalt Philipp Grub von der Kanzlei Grub Brugger, plant, das Unternehmen zu retten und Investoren für die nötige Modernisierung des Maschinenparks zu gewinnen. Betriebsratsvorsitzender Fatih Aygün zeigt sich optimistisch hinsichtlich der Fortführung des Betriebs.

Wachsende Insolvenzen im Maschinenbau

Die Herausforderungen für die Branche sind jedoch nicht allein auf Karl Klink beschränkt. Laut einer Analyse der Unternehmensberatung Falkensteg wird für 2025 ein Anstieg der Insolvenzen im Maschinen- und Anlagenbau erwartet. Im ersten Quartal 2025 wurden im Maschinenbau fünf Insolvenzen verzeichnet, während die Metallwarenbranche einen Anstieg von acht auf zehn Insolvenzen hinnehmen musste. Experten beschreiben die gegenwärtige Situation als „trügerische Ruhe vor dem nächsten Sturm“ und erwarten, dass die Bankenkommunikation ab dem zweiten Quartal aufgrund schlechter Jahresabschlüsse schwieriger wird.

Im Jahr 2024 stiegen die Insolvenzen im Maschinenbau um 33 % auf 32 Fälle, während die Metallwarenhersteller sogar einen Anstieg um 71 % auf 48 Fälle erlebten. Besonders stark war der Anstieg im vierten Quartal 2024, in dem 24 Metallwarenhersteller und 12 Maschinenbauer Insolvenzanträge stellten. Als Hauptursache für diese Insolvenzen wird die schlechte Lage im Automobilsektor genannt.

Die Prognosen deuten zudem auf einen Rückgang der Maschinenbauproduktion um 0,6 % nach einem Rückgang von 5,7 % in 2024 hin, während global ein Wachstum von 3,6 % erwartet wird, insbesondere in den USA und dem asiatisch-pazifischen Raum. Angesichts dieser Umstände schätzt Falkensteg eine weitere Steigerung der Insolvenzen um 20 % als realistisch ein.