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Ungenaue Sportmessungen: So wenig kann Ihre Smartwatch wirklich!

Eine aktuelle Studie von der Hochschule Magdeburg-Stendal und dem Institut für Angewandte Trainingswissenschaft in Leipzig zeigt erhebliche Ungenauigkeiten bei der Messung von Herzfrequenz, Distanz und Schwimmstil durch Smartwatches und Fitness-Tracker. Laut Welt haben Sportler, die solche Geräte nutzen, verstärkt Abweichungen in den Messergebnissen festgestellt, selbst bei hochpreisigen Modellen.

In der Untersuchung wurden zehn verschiedene Wearables bei 30 Testpersonen (15 Frauen und 15 Männern) in den Disziplinen Laufen, Radfahren und Schwimmen getestet. Die Herzfrequenzmessungen wurden mit einem EKG-geprüften Brustgurt verglichen. Besonders auffällig waren die Fehler bei der Herzfrequenzmessung: So zeigte beispielsweise die Apple Watch SE, die im Allgemeinen am genauesten war, bei zwei Athleten 40 Herzschläge zu viel an. Wissenschaftler empfehlen, die Herzfrequenz vor dem Training mit einem EKG oder Brustgurt zu überprüfen, um die Ergebnisse der Smartwatch abzugleichen.

Genauigkeit bei Distanzen und Schwimm-Messungen

Die Studie ergab, dass GPS- und GNSS-Systeme bei der Distanzmessung im Durchschnitt eine Abweichung von 5% zeigten. Allerdings waren die Sportuhren Garmin Forerunner 955 Solar, Huawei Watch GT 3 und Apple Watch SE mit Abweichungen von unter 1% besonders präzise. Während die Messungen beim Straßenradfahren im Allgemeinen genauer waren, traten erhebliche Ungenauigkeiten beim Schwimmen auf. Keine der getesteten Modelle konnte beim Schwimmen Distanz oder Schwimmstil korrekt erfassen. Lediglich drei Produkte – das Garmin-Modell, Polar Ignite 2 und Fitbit Versa 4 – zeigten eine akzeptable Messfähigkeit beim 400 Meter Kraul.

Die Fortschritte in der Technologie von Smartwatches und Fitness-Trackern werden in einem weiteren Bericht von Südkurier thematisiert. Die Geräte sind mittlerweile in der Lage, Schritte zu zählen, Herzfrequenz zu messen, Strecken zu erfassen und Schlafphasen zu dokumentieren. Die herzfrequenzmessenden Sensoren arbeiten meist mit Photoplethysmographie (PPG), die auf LED-Lichtern basiert. Dennoch wird empfohlen, die gewonnenen Daten, insbesondere hinsichtlich Kalorienverbrauch und Schlafqualität, mit Vorsicht zu interpretieren, da die Genauigkeit stark variiert.