
In der aktuellen geopolitischen Lage hat Russlands Präsident Wladimir Putin ein Angebot zur Wiederaufnahme direkter Friedensgespräche mit der Ukraine unterbreitet. Diese Gespräche sollen am Donnerstag, den 15. Mai, in Istanbul beginnen. Besonderen Wert legt Putin darauf, dass die Verhandlungen ohne Vorbedingungen stattfinden. Er betont, dass die, die Frieden wollen, nicht gegen Gespräche sein können, und reagiert nicht direkt auf die ukrainische Forderung nach einer 30-tägigen Waffenruhe.
Putin kündigte zudem ein Gespräch mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan für Sonntag an, nachdem Erdogan die Türkei als idealen Ort für Friedensverhandlungen bezeichnet hatte. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert unterdessen eine 30-tägige Waffenruhe ohne Vorbedingungen und droht andernfalls mit weiteren Sanktionen. Putin hingegen beschuldigt die Ukraine, mehrere Versuche einer Feuerpause sabotiert zu haben.
Waffenruhe und internationale Reaktionen
Am 9. Mai wurde eine dreitägige Waffenruhe ausgerufen, die jedoch um Mitternacht abgelaufen ist. Kremlsprecher Dmitri Peskow bestätigte, dass die Vereinbarungen nicht mehr gelten und gab an, dass es zahlreiche Verletzungen der Vereinbarungen gegeben habe. Beide Seiten werfen sich gegenseitig Angriffe vor, auch während der einseitig verkündeten Waffenruhe. Selenskyj behauptet, Putin habe die Feuerpause nur vorgetäuscht, um den 80. Jahrestag des Sieges über Nazi-Deutschland ungestört zu feiern.
Am Rande der Gespräche in Kiew haben der Bundeskanzler Friedrich Merz, der französische Präsident Emmanuel Macron, der britische Premierminister Keir Starmer und der polnische Regierungschef Donald Tusk einen bedingungslosen Waffenstillstand gefordert. Merz äußerte sich optimistisch über die diplomatischen Bemühungen zur Beendigung des Krieges. Russland fordert als Vorbedingung für eine 30-tägige Feuerpause ein Ende der Waffenlieferungen an die Ukraine.
Im Kontext dieser Entwicklungen drohen die EU und die USA Russland mit strengeren Sanktionen im Banken- und Energiesektor, falls eine Waffenruhe abgelehnt wird. Zudem genehmigten die USA Deutschland kürzlich die Lieferung von Langstreckenraketen und Patriot-Luftabwehrraketen an die Ukraine, wie [n-tv.de](https://www.n-tv.de/politik/20-51-Linken-Chef-van-Aken-lobt-Ukraine-Besuch-von-Merz-Starmer-und-Macron-und-gibt-eine-Empfehlung-ab–article23143824.html) berichtete.