
Am Sonntag, den 11. Mai 2025, finden bundesweit Demonstrationen gegen Rechtsextremismus und für ein AfD-Verbot statt. In mehr als 60 Städten in Deutschland sind Proteste geplant, darunter auch große Aktionen in Berlin und Brandenburg.
Die zentrale Kundgebung in Berlin beginnt um 16 Uhr am Brandenburger Tor, wo die Polizei die Teilnehmerzahl auf rund 4.000 schätzt, während die Veranstalter von etwa 7.500 Teilnehmern ausgehen. In Brandenburg sind in Städten wie Strausberg, Cottbus, Eberswalde und Nauen ebenfalls Demos angekündigt, mit ca. 100 Teilnehmern in Strausberg.
Organisatoren und Forderungen
Die Proteste werden von den Netzwerken „Zusammen gegen Rechts“ und „Menschenwürde verteidigen – AfD-Verbot jetzt“ organisiert. Die Veranstalter richten sich mit der Forderung an die Bundesregierung, ein Verfahren zum Verbot der AfD einzuleiten. Diese ist kürzlich vom Verfassungsschutz als „gesichert rechtsextremistische Bestrebung“ eingestuft worden, was die AfD mit einem Eilantrag vor dem Verwaltungsgericht Köln anfechtet. Bis zur Entscheidung bleibt die neue Einstufung auf Eis, und die AfD wird weiterhin als Verdachtsfall geführt.
In Brandenburg wurde die Landes-AfD ebenfalls als gesichert rechtsextremistisch eingestuft. Die Innenministerin Katrin Lange (SPD) steht aufgrund der Verfassungsschutz-Einstufung in der Kritik, nachdem sie den Leiter der Verfassungsschutz-Abteilung, Jörg Müller, wegen Informationsverzögerungen entlassen hat. Es gibt Zweifel an der Glaubwürdigkeit von Langes Darstellung, während die Grünen ihren Rücktritt fordern, obwohl sie im Landtag nicht mehr vertreten sind. Lange selbst lehnt ein Verbotsverfahren gegen die AfD ab und betont, dass die politische Herausforderung durch die AfD politisch beantwortet werden müsse.
Der bundesweite Aktionstag wird auch durch zusätzlich kreative Aktionen begleitet. So ruft das Bündnis „Unteilbar Südbrandenburg“ in Cottbus dazu auf, Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) eine Postkarte zu schicken, deren Slogan „Friedrich mach Mutti stolz – AfD-Verbot jetzt“ auch eine Anspielung auf den Muttertag darstellt, der ebenfalls an diesem Sonntag gefeiert wird.
Für weitere Details zu den geplanten Protesten berichten RBB24 und Die Zeit.