
Am Montag reist Israels Staatspräsident Izchak Herzog nach Berlin, um das 60-jährige Bestehen der diplomatischen Beziehungen zwischen Israel und der Bundesrepublik Deutschland zu feiern. Die zentrale Veranstaltung wird von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier organisiert, der Herzog mit militärischen Ehren empfängt. Der Besuch findet unter der höchsten Sicherheitsstufe statt, was zu erheblichen Verkehrsbehinderungen in den Bezirken Mitte, Charlottenburg-Wilmersdorf und Grunewald führt.
Bereits ab Sonntagabend sind rund um das Hotel Waldorf Astoria sowie in der Nähe des Schloss Bellevue und im Regierungsviertel umfassende Straßensperrungen eingerichtet. Die Anwohner werden aufgefordert, entsprechende Ausweise mitzuführen, und das Abstellen von Fahrzeugen sowie Müllcontainern in den gesperrten Bereichen ist verboten. Zeitweise wird auch der S-Bahnverkehr in den betroffenen Gebieten unterbrochen. Laut [rbb24](https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2025/05/izchak-herzog-staatspraesident-israel-staatsbesuch-berlin-strassensperrungen.html) haben mehrere Demonstrationen gegen die israelische Politik und die Angriffe in Gaza stattgefunden, wobei mit maximal 100 Teilnehmern gerechnet wird.
Thematische Schwerpunkte des Besuchs
Die politischen Gespräche zwischen Steinmeier und Herzog konzentrieren sich auf die aktuellen Herausforderungen in der Region, insbesondere die humanitäre Lage im Gazastreifen. Steinmeier hat zuvor die sofortige Lieferung von Hilfsgütern an den Gazastreifen gefordert und das Dilemma der Hamas sowie die Herausforderungen für die israelische Armee angesprochen. Der Bundespräsident erkennt die akute Bedrohung von über einer halben Million Palästinensern durch Hunger und verweist auf die Warnungen der Initiative Integrated Food Security Phase Classification (IPC).
Der historische Hintergrund des Besuchs ist von Bedeutung. Die diplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland und Israel wurden am 12. Mai 1965 durch den damaligen Bundeskanzler Ludwig Erhard und den israelischen Premierminister Levi Eschkol aufgenommen. Steinmeier betont die Entwicklung von Versöhnung und Freundschaft zwischen den beiden Ländern, die heute durch eine enge Zusammenarbeit in politischen, wirtschaftlichen, militärischen, wissenschaftlichen und kulturellen Aspekten geprägt ist, wie [Tagesschau](https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/besuch-herzog-berlin-100.html) berichtet. Herzog bewertete Steinmeiers Unterstützung und bezeichnete ihn als „wahren Freund“.