
Größere Personalveränderungen stehen in der Region Bodensee-Oberschwaben an. Der Großmotorenhersteller Rolls-Royce Power Systems hat die Absicht angekündigt, Mitarbeiter des angeschlagenen Autozulieferers ZF Friedrichshafen auszuleihen. Dies geht aus einem Bericht von Merkur hervor.
Hintergrund dieser Maßnahme ist die schwierige Finanzlage von ZF Friedrichshafen, das im Jahr 2024 einen Milliardenverlust erlitten hat. Das Unternehmen plant, bis zum Jahr 2028 bis zu 14.000 Stellen in Deutschland abzubauen. In starkem Gegensatz dazu erzielte Rolls-Royce Power Systems im gleichen Jahr einen Rekordumsatz und profitiert aktuell vom Boom in der Rüstungsindustrie.
Details zur Leiharbeit und freiwilliger Wechsel
Die Personalvorständin von Rolls-Royce Power Systems, Thelse Godewerth, kündigte an, dass ZF-Mitarbeitern leihweise Arbeitsplätze angeboten werden. Ein neu geschlossener Tarifvertrag ermöglicht diese Zusammenarbeit, da beide Unternehmen nicht in direkter Konkurrenz zueinander stehen. Gleichfalls soll der Wechsel für ZF-Mitarbeiter freiwillig sein, mit dem Ziel, dass diese nach einer bestimmten Leihzeit zu ZF zurückkehren können.
Aktuell plant ZF außerdem, die Arbeitszeit und das Gehalt von rund 2.800 Mitarbeitern am Stammsitz zu senken. Währenddessen sieht Rolls-Royce Power Systems, das über 100 offene Stellen zu besetzen hat, die Leiharbeit als eine Möglichkeit, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
Zusätzlich berichtete Tagesschau, dass der Wechsel zu Rolls-Royce Power Systems für die Mitarbeiter freiwillig ist und dass die genauen Details bezüglich der Anzahl der betroffenen Mitarbeiter sowie des Einsatzbeginns und der Projektdauer noch unklar sind. Auch der Betriebsratsvorsitzende Thomas Bittelmeyer betonte, dass sowohl die Unternehmen als auch die Region von dem Abkommen profitieren werden. Die IG Metall begrüßt diesen pragmatischen Lösungsvorschlag für die Branche.