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Gefährliche Parkplatznot: Lkw-Fahrer in Deutschland unter Druck!

Mit dem steigenden Gütertransport auf den Straßen, insbesondere durch Lkw, verschärft sich in Deutschland die Parkplatzsituation für Lkw-Fahrer. Rastplätze und Rasthöfe sind mittlerweile stark überfüllt, was die Einhaltung der Lenkzeiten für die Fahrer gefährdet. Laut einer Erhebung fehlen landesweit rund 20.000 Stellplätze im Umfeld der Autobahnen, was das Unfallrisiko erhöht. So sind beispielsweise auf der A6 bei St. Ingbert häufig alle Parkplätze belegt, was dazu führt, dass Lkw teils am Fahrbahnrand parken – eine äußerst gefährliche Situation.

Der Auto Club Europa (ACE) weist in diesem Zusammenhang auf die Zunahme schwerer Unfälle hin, auch tödliche Vorfälle, bei denen Fahrzeuge unter Lkw fuhren, häuften sich. Um die Verkehrssicherheit zu verbessern und die Situation für die Lkw-Fahrer zu entlasten, fordert der ACE den schnellen Ausbau der Lkw-Parkplätze. Im Saarland ist die Parkplatzsituation zwar besser als in Nordrhein-Westfalen, jedoch gibt es insbesondere an Feiertagen Probleme aufgrund der Nähe zu den Grenzen von Frankreich und Luxemburg.

Forderungen zur Optimierung und zukünftige Planungen

Um die Parkplatzsituation zu verbessern, regt der ACE unter anderem eine Optimierung der Parkplatzgestaltung sowie Pilotprojekte für Rückwärtsparken an Raststätten an. Zusätzlich sollen neue Parkplätze in der Nähe von Industriegebieten eingeplant werden. Das Bundesverkehrsministerium hingegen plant, die Parkplatzbelegung anhand von Mautdaten zu ermitteln, um die Parkplatzsuche für Lkw-Fahrer zu erleichtern. Ein Stellplatzinformationsdienst, der 2024 für alle 1900 Rastanlagen in Deutschland starten soll, soll zudem eine spätere Ergänzung privater Stellflächen beinhalten.

Die aktuelle Erhebung des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) zeigt, dass die Zahl der Parkmöglichkeiten für Lkw auf und an Autobahnen seit 2018 um etwa 16,5 Prozent gestiegen ist. Die jüngste Erhebung aus dem Jahr 2023 ergab, dass es mittlerweile rund 82.500 Lkw-Abstellmöglichkeiten gibt, wovon etwa 61.800 auf Rastanlagen des Bundes und 20.700 in der Nähe von Autobahnen vorhanden sind. Das BMDV betont die hohe Priorität der kontinuierlichen Erhöhung der Lkw-Parkmöglichkeiten, sieht jedoch in Ballungsräumen aufgrund begrenzter Bauflächen Herausforderungen bei der weiteren Verbesserung dieser Lage.

Darüber hinaus sind das produzierende Gewerbe und der Handel gefordert, für ausreichende Parkmöglichkeiten an Anliefer- und Abholorten zu sorgen. Kommunen können zudem durch Bauleitplanung entsprechende Vorgaben schaffen, um die Parkstandssituation für Lkw-Fahrer zu verbessern, wie auch die [Verkehrsrundschau](https://www.verkehrsrundschau.de/nachrichten/transport-logistik/lkw-stellplatz-erhebung-bdmv-gibt-neue-zahlen-bekannt-3596600) anmerkt.

Mehr Details zu den aktuellen Entwicklungen können im Artikel von [SR.de](https://www.sr.de/sr/home/nachrichten/politik_wirtschaft/unfallrisiko_fehlende_lkw_stellplaetze_saarland_autoclub_ace_100.html) nachgelesen werden.