
Betrügerische Online-Anlageprodukte mit Kryptowährungen haben im Landkreis Goslar erhebliche finanzielle Schäden verursacht. Laut einem Bericht der Goslarschen Zeitung bearbeitet die Polizei aktuell 18 Verfahren im Zusammenhang mit dem sogenannten „Cybertrading“. Der Gesamtschaden beläuft sich auf rund 600.000 Euro, wobei einige Opfer mehrere Hunderttausend Euro verloren haben, in einigen Fällen sogar ihre gesamten Ersparnisse.
Die Täter nutzen gefälschte Werbung, die Promis zeigt, um Vertrauen bei den potenziellen Opfern zu gewinnen. Diese gefälschten Anzeigen erscheinen sowohl in sozialen Netzwerken als auch in E-Mails und enthalten oft Fotos bekannter Persönlichkeiten sowie Logos bekannter TV-Sender. Die Prominenten sollen angeblich von hohen Gewinnen aus Krypto-Investments berichten. Betrüger bauen persönlichen Kontakt zu den Opfern auf und drängen sie unverzüglich zur Registrierung auf gefälschten Plattformen. Üblicherweise wird eine Ersteinzahlung von 250 Euro auf ein deutsches Konto verlangt.
Mechanismen des Betrugs
Nach der Ersteinzahlung erfolgt in der Regel ein Kontakt durch vermeintliche Anlageberater, die die Opfer dazu drängen, höhere Beträge auf ausländische Konten, meist in Malta oder Litauen, zu überweisen. Das überwiesene Geld wird dann in Kryptowährungen umgetauscht, wobei die Anleger ihr Geld nicht wiedersehen. Viele Opfer erkennen den Betrug erst, wenn sie Auszahlungswünsche äußern, die ignoriert werden, und der Kontakt abrupt abbricht.
Die Berliner Justiz hat ebenfalls vor betrügerischen Aktivitäten im Bereich des Cybertradings gewarnt. Laut einem Bericht von rbb24 verwenden die Täterschaften gefälschte Trading-Webseiten und bewerben diese in sozialen Medien mit unrealistischen Gewinnversprechen. Oft kommen falsche Medienberichte ins Spiel, die mit beliebten TV-Formaten wie „Die Höhle der Löwen“ verknüpft sind, um ein Gefühl der Vertrauenswürdigkeit zu erzeugen.
Die Tätern haben gezielte Ansprache durch Dating-Plattformen im Visier und drängen Personen zur Geldanlage, wobei sie zuweilen personenbezogene Daten auf gefälschten Handelsplattformen abverlangen. Diese Websites enthalten oft nur wenige Informationen zu den Betreibern und sind meist Fantasieprodukte. Die Täter agieren häufig im Netzwerk und nutzen ausländische Callcenter sowie psychologisch geschulte Fake-Berater. Oft drängen sie die Opfer zur Geldanlage durch den Einsatz von Fernwartungssoftware, die den Tätern Zugriff auf die Computer der Opfer ermöglicht.
Die Anzeichen für Betrug sind klar: Sensible Daten sollten nicht an Unbekannte weitergegeben werden, und es ist ratsam, keine Gelder auf ausländische Konten zu überweisen, die mit solchen Plattformen verbunden sind. Die Berliner Justiz berichtete zudem, dass der Markt für Kryptowährungen weitgehend unreguliert ist, was es Betrügern erleichtert, ihre Machenschaften durchzuführen.