
In einem aktuellen Bericht hat der NABU (Naturschutzbund Deutschland) alarmiert auf die gravierenden Umweltgefahren durch Zigarettenkippen hingewiesen. Diese enthalten bis zu 7.000 giftige Stoffe, darunter Nikotin, Blei, Arsen und Formaldehyd. Besonders besorgniserregend ist die Tatsache, dass Zigarettenkippen Mikroorganismen im Grundwasser vergiften können. Diese Gefahren betreffen auch die Lebensräume in wasserreichen Gebieten, wie Dirk Janzen, der Leiter der Biosphärenreservatsverwaltung Elbtalaue, betont.
Um dem Problem der Zigarettenkippen entgegenzuwirken, engagiert sich Freddy Bommarius in Lüchow-Dannenberg. Er hat eine Initiative ins Leben gerufen, bei der alte Konservengläser in Aschenbecher umgewandelt werden. Diese Aschenbecher werden an Bänken in der Nähe von touristischen Orten, wie dem Gartower See, aufgehängt. Gemeinsam mit seiner Kollegin Waltraud Oelerich leeren und ersetzen sie regelmäßig die Aschenbecher. Bommarius fordert die Samtgemeinde Gartow auf, Mülleimer mit integrierten Aschenbechern aufzustellen, um die Umwelt zu entlasten.
Problematik der Zigarettenkippen
Eine Zigarette kann in einem Liter Wasser innerhalb von vier Tagen die Hälfte aller darin lebenden Fische töten. Laut einer weiteren Untersuchung ist die Problematik der Zigarettenkippen noch weitreichender. Diese enthalten zahlreiche giftige Substanzen wie Arsen, Blei, Chrom und Benzol. Nikotin in Zigarettenfiltern ist besonders schädlich für Wasserorganismen und hat langfristige Auswirkungen auf deren Gesundheit; eine Studie der TU Berlin zeigt, dass 50% des Nikotins in Zigarettenfiltern in weniger als 30 Minuten herausgelöst werden können.
Die Chemikalien aus Zigarettenfiltern stellen nicht nur eine Gefahr für Böden und Gewässer dar, sondern führen auch zu nachgewiesenen Effekten auf verschiedene Organismen, wie Genveränderungen und Tod. Eine besorgniserregende Art der Gefährdung besteht darin, dass Meereslebewesen Zigarettenkippen mit Nahrung verwechseln könnten, was zu Verdauungsproblemen oder sogar Verhungern führen kann. Diese Auswirkungen auf die Umwelt wurden auch von der Bundesregierung in einer Antwort auf eine Anfrage von Bündnis 90/Die Grünen thematisiert, wobei die Möglichkeit angesprochen wurde, dass diese Stoffe in der Nahrungskette landen könnten.