
Die deutsche Industrie sieht sich einer wachsenden Bedrohung durch Chinas Exportstrategie gegenüber. Wie Merkur berichtet, haben die chinesischen Exporte im Jahr 2024 einen Rekordwert von 3,4 Billionen Euro erreicht. Eine Studie des Centre for European Reform (CER) warnt, dass Millionen von Arbeitsplätzen in der deutschen Exportindustrie gefährdet sind. Diese wird besonders durch die Dominanz Chinas in Schlüsselbranchen wie Automobilbau, saubere Technologien und zivile Luftfahrt unter Druck gesetzt.
Seit 2023 ist China der weltweit größte Nettoexporteur von Autos und hält zudem massive Überkapazitäten und eine aggressive Exportstrategie aufrecht, was den weltweiten Markt belastet. Chinas grüne Industrie wächst rasant, mit 180 Gigawatt Solar- und 159 Gigawatt Windkraftanlagen, die sich aktuell im Bau befinden. Diese Entwicklungen führen dazu, dass ausländische Unternehmen, darunter Firmen wie Canoo und Fisker Ocean, unter dem Druck hoher Kosten und starker Konkurrenz aus China leiden und häufig in die Insolvenz gehen müssen.
Chinas Einfluss auf den deutschen Markt
Wie Investment Week zusätzlich berichtet, hat China seine Exportstrategie geändert und konkurriert nun direkt mit deutschen Exportschlagern, insbesondere im Automobilsektor und im Bereich umweltfreundlicher Produkte. Chinas Exportüberschuss erreichte 2024 fast eine Billion Dollar, während das Nettoexportvolumen von Autos die deutschen Exporte um das Vierfache übersteigt. Die deutschen Autoexportüberschüsse sind auf den niedrigsten Stand seit einem Jahrzehnt gefallen, was alarmierend ist, da die Industrie 20% des Bruttoinlandsprodukts ausmacht und 5,5 Millionen Arbeitsplätze sichert.
Diese Entwicklungen zeigen auch, dass die deutsche Industrieproduktion seit fünf Jahren stagniert. Die Studie des CER fordert von der deutschen Regierung einen Paradigmenwechsel, einschließlich der Einführung von Zollschranken und Subventionen für stark subventionierte chinesische Produkte. Zudem wird eine verstärkte Förderung europäischer Schlüsselindustrien und eine Entwicklung einer einheitlichen EU-Industriepolitik zur Reduzierung der Abhängigkeit von chinesischen Importen als notwendig erachtet. Kritisiert wird zudem, dass die Bundesregierung nicht ausreichend auf die veränderten Rahmenbedingungen der globalen Handelslandschaft reagiert hat.