Virtuelle Realität hilft gegen Reisekrankheit in selbstfahrenden Autos!

Virtuelle Realität hilft gegen Reisekrankheit in selbstfahrenden Autos!

University of Warwick, Vereinigtes Königreich - Die längst etablierten Fahrzeuge sind auf den Straßen, und mit der ansteigenden Zahl autonomer Fahrzeuge wird auch das Problem der Reisekrankheit wieder aktuell. Das Team rund um Georgios Papaioannou an der TU Delft hat in Zusammenarbeit mit Volkswagen und Laura Marchal Crespo eine innovative Lösung entwickelt: die Motion Anticipation Training Environment for Automated Vehicles (MATE-AV), eine Virtual-Reality-App, die Passagieren helfen soll, ihre Körperhaltung an die Bewegungen des Fahrzeugs anzupassen. Passagiere, die im Auto arbeiten oder lesen möchten, sind oft von Übelkeit betroffen, während Autofahrer selbst in der Regel keine Symptome erleben können [tudelft.nl] berichtet von der Dringlichkeit, diese Beschwerden zu adressieren.

Mit der Zunahme autonomer Fahrzeuge wird Reisekrankheit zunehmend zum Stolperstein. Studien zeigen, dass bis zu ein Drittel der Menschen stark anfällig für Reisekrankheit ist, was nicht nur im Auto, sondern auch bei Fahrten auf See oder beim Gebrauch von Virtual-Reality-Headsets auftritt. Passagiere erleben häufig gegensätzliche Bewegungen, was Übelkeit hervorrufen kann. Die Studie, die MATE-AV begleitete, wurde an 21 Teilnehmern durchgeführt, wobei die Hälfte schlagkräftige visuelle Hinweise über die App erhielt, um ihre Bewegungen zu synchronisieren, während die andere Hälfte als Kontrollgruppe fungierte. Die Studierenden erlebten die Reaktionen der Teilnehmer als unvorhersehbar, was die Herausforderungen verdeutlichte, die bei solchen Experimenten auftreten können.

Ergebnisse des Experiments

Die Ergebnisse sprechen für sich. Teilnehmer, die die MATE-AV-App verwendeten, passten ihre Körperhaltung signifikant besser an die Fahrzeugbewegungen an. Dennoch zeigten die Nachuntersuchungen, dass ohne visuelle Hinweise die Mehrheit der Teilnehmer zu ihrem ursprünglichen Verhalten zurückkehrte. Dies stellt ein wichtiges Lernfeld dar, das die Forscher nun weiter untersuchen, um die langfristige Wirkung des Trainings sicherzustellen. Zukünftige Studien könnten durchaus mehrere Trainingseinheiten über längere Zeitspannen einbeziehen, um das volle Potenzial von MATE-AV auszuschöpfen [tudelft.nl].

Doch die TU Delft ist nicht allein in ihrer Forschung. Auch die WMG der University of Warwick hat wertvolle Ergebnisse präsentiert. Eine Kombination aus visuospatiellem Training hat gezeigt, dass innerhalb von nur zwei Wochen die Reisekrankheit um 51% im Fahrsimulator und beeindruckende 58% in realen Tests gesenkt werden konnte. Die Studienteilnehmer absolvierten täglich 15 Minuten visuelle Trainingsaufgaben, und die Zunahme an Produktivität, die die Reduzierung von Reisekrankheit verspricht, könnte bis zu 508 Milliarden US-Dollar pro Jahr betragen [neurosciencenews.com].

Die Zukunft der Forschung

Die Erfolge dieser Forschungsprojekte sind vielversprechend und werfen ein Licht auf die Notwendigkeit weiterer Untersuchungen in diesem Bereich. Die gewonnenen Erkenntnisse könnten nicht nur bei Reisen in autonomen Fahrzeugen von Bedeutung sein, sondern auch für andere Bereiche, wie zum Beispiel bei Seekrankheit von Marinepersonal oder bei Kreuzfahrtpassagieren. Ein Ansatz zur Anwendung von Gehirntraining auf Reisekrankheit könnte bemerkenswerte Fortschritte versprechen [aponet.de].

In einer Zeit, in der die Autonomie im Verkehr voranschreitet, bleibt es anzuerkennen, dass die Herausforderungen, die mit dieser Technologie einhergehen, Lösungen wie MATE-AV hervorrufen. Die Forschung geht voran, um sicherzustellen, dass unsere Reisen nicht nur sicher, sondern auch angenehm sind. Es bleibt spannend zu sehen, wie sich diese Technologien entwickeln und welche weiteren Lösungen die Wissenschaft auf Lager hat.

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OrtUniversity of Warwick, Vereinigtes Königreich
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