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Am Samstag fanden gleich mehrere Kundgebungen in Deutschland statt, die ein starkes Zeichen für Demokratie und gegen den Rechtsextremismus setzen sollten. In Hagen versammelten sich etwa 250 Teilnehmer am Hagener Marktplatz, um für eine vielfältige und demokratische Gesellschaft zu demonstrieren. Die Veranstaltung wurde von der Gruppe „Omas gegen Rechts“ in Zusammenarbeit mit dem „Bündnis für Demokratie und Zusammenhalt“ organisiert. Ingrid Rauner eröffnete die Kundgebung und betonte die Notwendigkeit, die Demokratie zu stärken.
Der stellvertretende Bürgermeister Heinz Bühring (CDU) richtete sich ebenfalls an die Anwesenden. In seiner Ansprache rief er dazu auf, bei den anstehenden Wahlen am 23. Februar für demokratische Parteien zu stimmen. Bühring erinnerte dabei an die Anfänge der Hitlerdiktatur und warnte eindringlich vor rechtem Gedankengut. Er forderte, dass die Bürger in Deutschland sich wieder sicher fühlen sollten und sprach über die Ursachen gesellschaftlicher Probleme. Ingrid Rauner unterstützte diese Aussagen und hob hervor, dass Sicherheit nur in Zusammenhalt mit Geflüchteten erreicht werden könne.
Demonstrationen gegen Rechtsextremismus
In Ratingen demonstrierten die „Omas gegen Rechts“ ebenfalls am Samstag. Sie versammelten sich in der Ratinger Fußgängerzone, wo sie eine symbolische Brandmauer gegen die AfD errichteten. Die Omas äußerten in einer Erklärung, dass die Welt brenne und verheerende Kriege Europa überzogen. Ihre Besorgnis über die Folgen der Klimakrise sowie die Bedrohung der Existenz vieler Menschen, auch in Deutschland, wurde deutlich. Die Gruppe kritisierte die populistischen Heilsversprechen der AfD und bezeichnete sie als demokratiefeindlich und menschenverachtend.
Die Teilnehmer der Kundgebung in Ratingen, viele davon Frauen, die die Nachkriegszeit nach dem Ende von Nazi-Deutschland erlebten, setzten sich aktiv gegen die AfD ein und warnten vor deren Einfluss auf soziale Einrichtungen. Zudem informierten sie über Gruppierungen, die in der Gesellschaft aktiv sind und die AfD sowie die Kleinpartei „Der Dritte Weg“ unterstützen. Diese haben nach Angaben der Omas bereits umfangreiche Strukturen aufgebaut. Mit ihrem Engagement möchten die Omas ein Zeichen für eine bessere Zukunft für ihre Kinder und Enkelkinder setzen.
Begleitend zur Veranstaltung in Hagen trugen die „Hagen Allstars“ zur musikalischen Unterhaltung bei. Peter Krebsfänger, der über persönliche Erfahrungen im Zweiten Weltkrieg sprach, stellte dar, dass Populisten mit dem Stimmzettel entgegengetreten werden müsse. Auch ein syrischer Flüchtling, Hassan Ashraf, appellierte, dass Deutschland bunt bleiben und seine Werte verteidigen sollte. Schüler der Waldschule sprachen sich ebenfalls für eine offene Gesellschaft und demokratische Werte aus. Zum Abschluss der Veranstaltung in Hagen sangen die Teilnehmer das Lied „Keiner wählt hier Rechts“ und fühlten sich bestärkt, ein Zeichen für ein vielfältiges, demokratisches Gemeinwesen gesetzt zu haben.