DeutschlandKaiserslauternPolitik

AfD boomt in Kaiserslautern: Bürger zeigen sich unzufrieden mit Politik!

Bei der Bundestagswahl in Kaiserslautern erhielt die Alternative für Deutschland (AfD) 25,9 Prozent der Zweitstimmen. Die CDU folgte dicht dahinter mit 24,9 Prozent und die SPD erzielte 20,5 Prozent. Dieses Wahlergebnis stellt einen signifikanten Anstieg für die AfD dar, die seit 2013 einen rasanten Zuwachs erlebt hat, angefangen bei 4,4 Prozent über 12,4 Prozent im Jahr 2021 bis hin zu den erwähnten 25,9 Prozent im Jahr 2025. Besonders auffällig ist, dass die AfD in Westdeutschland nur in Gelsenkirchen (24,7 Prozent) ein ähnliches Ergebnis erzielte.

Beate Kimmel, die Oberbürgermeisterin von Kaiserslautern, äußerte Bedenken bezüglich der hohen Zustimmung zur AfD, die häufig als rechtsextremistisch wahrgenommen wird. Sie erklärte, dass die Stadt sich im Wandel befinde, mit der Ansiedlung eines Batteriezellwerks sowie der Schaffung neuen Wohnraums. Kaiserslautern wird zudem durch das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) und die Fraunhofer-Institute geprägt. Kimmel betonte, dass die Stadt den Strukturwandel gut bewältigt habe, jedoch noch Verbesserungsbedarf bestehe.

Wahlergebnisse und Wählerstruktur

Im Wahlkreis Kaiserslautern, der traditionell von der SPD gewonnen wurde, erzielte der SPD-Kandidat Matthias Mieves 28,0 Prozent der Erststimmen, während Sebastian Münzenmaier von der AfD 25,5 Prozent erhielt und über die Landesliste ins Parlament einzieht. Der CDU-Kandidat Frank Burgdörfer kommentierte, dass die AfD oft ein Indikator für fehlende Zuversicht und Zukunftsperspektiven sei.

Die Arbeitslosigkeit im Landkreis Kaiserslautern lag im Januar 2025 bei etwa 5,5 Prozent, was dem Landesdurchschnitt von 5,6 Prozent entspricht. In der Umgebung eines als kriminell geltenden Einkaufszentrums wurden im Jahr 2024 insgesamt 94 Polizeifälle, vorwiegend Körperverletzungen, registriert. Burgdörfer hob hervor, dass die Wahrnehmung der Menschen die Realität widerspiegelt. Gleichzeitig äußerte Steffen Egle, Direktor des Museums Pfalzgalerie, dass es wichtig sei, die Menschen zu erreichen und den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu fördern.

Die AfD hat sich seit ihrer Gründung als erste erfolgreiche Neugründung im Mitte-Rechts-Lager des deutschen Parteiensystems etabliert. Wie die Bundeszentrale für politische Bildung berichtete, übertraf die AfD bei der Bundestagswahl 2017 das Beste Ergebnis einer Rechtsaußenpartei (NPD: 4,3 Prozent) fast um das Dreifache. In Ostdeutschland erzielt die AfD im Schnitt doppelt so hohe Stimmanteile wie im Westen. Die Wählerstruktur zeigt, dass die AfD vor allem Wähler aus ländlichen Regionen anspricht, die unter Abwanderung leiden und eine hohe Unzufriedenheit mit der gegenwärtigen Politik zeigen.