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In Deutschland breitet sich eine besorgniserregende Art von Strudelwürmern, die ursprünglich in tropischen und subtropischen Regionen beheimatet ist, rasant aus. Laut [inFranken](https://www.infranken.de/ratgeber/tiere/strudelwuermer-deutschland-bodenqualitaet-arten-verbreitung-oekologisches-gleichgewicht-landwirtschaft-gewaechshaeuser-tmr-5-art-6038064) hat sich die Anzahl der gebietsfremden Landplanarien von drei Arten im Jahr 2022 auf neun bis zur heutigen Zeit erhöht. In Europa sind über 25 nicht heimische Arten dieser Spezies dokumentiert. Besonders alarmierend ist die derzeitige Ausbreitung der Art Caenoplana variegata, die erstmals im September 2023 in Nordrhein-Westfalen entdeckt wurde.
Diese Art weist eine hohe Regenerationsfähigkeit auf, sodass aus einem zerteilten Wurm zwei neue Individuen entstehen können. Sie ernährt sich von wichtigen Bodenorganismen wie Regenwürmern, Maden, Schnecken und Asseln. Ihr giftiger Schleim schützt sie vor Fressfeinden und unterstützt sie bei der Beuteüberwältigung. Forscher warnen vor möglichen negativen Auswirkungen dieser Art auf die Bodenfruchtbarkeit und die Landwirtschaft, da Strudelwürmer häufig über den internationalen Pflanzenhandel in Gewächshäuser und Gartencenter eingeschleppt werden.
Besonderheiten und Verbreitung der Strudelwürmer
In einem Vorfall wurde ein lebender Strudelwurm auf einem Wellensittich in Österreich entdeckt. Dies wirft Fragen zur möglichen Transportmöglichkeit dieser Würmer durch Tiere auf. Die Gesamtzahl der nicht heimischen Strudelwürmer in Deutschland und Österreich ist im Vergleich zu anderen europäischen Ländern noch relativ niedrig, jedoch führen Citizen-Science-Projekte in Nachbarländern wie Frankreich, den Niederlanden und Belgien zu einem erhöhten Bewusstsein für Strudelwürmer. Bürger werden gebeten, Sichtungen von Strudelwürmern mit Fotos und genauen Fundorten an die Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns zu melden (E-Mail: landplanarien@snsb.de), wie auch die Zoologische Staatssammlung München in einer weiteren [Studie](https://snsb.de/landplanarien/) bestätigte.
Die erwähnte Studie um Dr. Frank Glaw gibt Aufschluss über die Verbreitung der Landplanarien in Deutschland und Österreich. Caenoplana variegata, die kürzlich in einem Garten nahe Mönchengladbach gefunden wurde, kann im Freiland überleben. Viele wärmeliebende Landplanarien sind jedoch auf Gewächshäuser oder Gartencenter angewiesen, um in Mitteleuropa zu gedeihen.