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Alarmstufe Rot: Seniorenwohnungen im Kreis Böblingen in großer Gefahr!

Ein kürzlich veröffentlichter Bericht des Pestel-Instituts weist auf einen dramatischen Mangel an altersgerechten Wohnungen im Kreis Böblingen hin. Laut der Untersuchung wird dieser Mangel weiter zunehmen, sofern keine politischen Maßnahmen ergriffen werden. Bis 2035 wird im Landkreis ein Anstieg von rund 15.700 Ruheständlern auf insgesamt etwa 93.500 prognostiziert. Aktuell beherbergen etwa 33% der 176.300 Haushalte im Kreis Böblingen Senioren, was etwa 58.000 Personen entspricht.

Derzeit wird eine Nachfrage nach circa 13.300 altersgerechten Wohnungen festgestellt, die derzeit nicht verfügbar sind. Für das Jahr 2045 wird ein zukünftiger Bedarf von ungefähr 19.800 seniorengerechten Wohnungen prognostiziert. Katharina Metzger, Präsidentin des Bundesverbandes Deutscher Baustoff-Fachhandel, hebt hervor, dass der Bau von altersgerechten Wohnungen und die Sanierung bestehender Gebäude ein Schwerpunkt in den Koalitionsverhandlungen sein sollten, um der Lage entgegenzuwirken, wie Kreis Böblingen berichtet.

Notwendigkeit von altersgerechten Wohnungen in Deutschland

Eine weitere Studie betont, dass in Deutschland insgesamt 2,2 Millionen altersgerechte Wohnungen fehlen. Diese Recherche wurde im Auftrag des Bundesverbandes Deutscher Baustoff-Fachhandel erstellt und auf der Internationalen Bau-Messe in München vorgestellt. Der Vorsitzende der Linken warnt vor einer drohenden Wohnungsnot für Seniorinnen und Senioren und kritisiert die aktuelle Wohnungspolitik des Bundes.
Nur etwa 600.000 Seniorenhaushalte leben momentan in Wohnungen, die für Personen mit Rollator oder Rollstuhl geeignet sind. Die Studie prognostiziert bis 2040 einen Bedarf von mindestens 3,3 Millionen altersgerechten Wohnungen. Studienleiter Matthias Günther äußert Bedenken, dass diese Wohnungen bis dahin realistisch nicht verfügbar sein werden, wie Tagesschau berichtet.

Die Situation ist beunruhigend, da Pflegebedürftigkeit im Alter als größtes Armutsrisiko gilt und die Kosten für stationäre Pflege durchschnittlich bei 2.410 Euro pro Monat liegen. Mehr als die Hälfte der Seniorenhaushalte hat weniger als 2.000 Euro netto im Monat zur Verfügung, was häufig den Staat zwingt, zur Unterstützung pflegebedürftiger Menschen einzugreifen. Daher sind mehr altersgerechte Wohnungen dringend erforderlich. Die Linke fordert mindestens 15 Milliarden Euro jährlich für den sozialen Wohnungsbau und eine Überarbeitung des Mietrechts, um den Wohnungstausch für Senioren zu erleichtern. Auch die Bauindustrie steht unter Druck durch steigende Baukosten, Zinsen und Fachkräftemangel, was zu einer zunehmenden Stornierungswelle im Wohnungsbau führt.