
Eine aktuelle Studie der Krankenkasse Barmer zeigt, dass die Alkoholkrankheit in Nord- und Ostdeutschland überdurchschnittlich häufig auftritt. Besonders auffällig ist die Situation in Brandenburg, das zusammen mit Berlin, Bremen, Sachsen-Anhalt und Thüringen zu den Spitzenreitern in Deutschland gehört. Insgesamt leiden in Deutschland im Jahr 2023 etwa 1,4 Millionen Menschen an Alkoholsucht, wobei in Brandenburg etwa 2,1% der Bevölkerung medizinisch behandelt werden, was über dem Bundesdurchschnitt von 1,7% liegt. Laut Informationen von maz-online.de sind die höchsten Alkoholikerzahlen in den Regionen Uckermark und Cottbus zu verzeichnen, während Potsdam-Mittelmark die niedrigsten Zahlen aufweist.
Soziale und demografische Faktoren spielen eine entscheidende Rolle bei der Alkoholsucht. Menschen mit einem Jahreseinkommen unter 15.000 Euro sind etwa siebenmal häufiger alkoholkrank als solche mit Einkünften von über 55.000 Euro. Arbeitslose und Sozialhilfeempfänger zeigen ebenfalls höhere Suchtzahlen im Vergleich zu Arbeitnehmern oder Selbständigen. Während Rentner ein höheres Risiko für Alkoholsucht haben, sind Studenten und Azubis weniger betroffen. Besonders stark betroffen sind Menschen in der Altersgruppe von 60 bis 69 Jahren, gefolgt von den Gruppen 50 bis 59 und 70 bis 79 Jahren. Über 70% der alkoholkranken Personen in diesen Altersklassen sind Männer. Die Definition von riskantem Alkoholkonsum liegt bei Frauen über 12g und bei Männern über 24g Alkohol pro Tag.
Alkoholsucht als gesundheitliche Herausforderung
Eine Analyse des BARMER Instituts für Gesundheitssystemforschung (bifg) besagt, dass über 1,4 Millionen Menschen in Deutschland in medizinischer Behandlung wegen Alkoholsucht sind. Die betroffenen Personen setzen sich aus etwa 1.013.000 Männer und 418.000 Frauen zusammen. Besonders häufig sind Menschen in der zweiten Lebenshälfte betroffen. Unter den 55- bis 64-Jährigen sind ungefähr 293.000 Männer und 114.000 Frauen alkoholabhängig. Prof. Dr. med. Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der BARMER, hebt hervor, dass das Thema in der Gesundheitsvorsorge stärker in den Fokus gerückt werden muss. Alkoholsucht hat gravierende Folgen für Gesundheit, Psyche und soziale Bindungen. Oft wird das Problem unterschätzt und tabuiert, da Alkohol leicht zugänglich ist. Regionale Unterschiede in der Prävalenz sind ebenfalls festgestellt worden: In Mecklenburg-Vorpommern sind etwa 2,6% der Bevölkerung behandelt, während Sachsen mit ca. 2,3% folgt, was über dem Bundesschnitt von knapp 1,7% liegt, wie auf barmer.de berichtet wird.