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Die Marktgemeinde Altmannstein hat die Planung einer Kommunalen Wärmeversorgung (KWP) vorgestellt, die darauf abzielt, den zukünftigen Wärmebedarf durch erneuerbare Energien zu decken. Beauftragte für diese wichtige Initiative sind die Bayernwerk Netz GmbH aus Regensburg sowie das Institut für nachhaltige Energieversorgung (INEV) aus Rosenheim, wie der Donaukurier berichtete.
Bürgermeister Norbert Hummel (CSU) betont, dass das Ziel der KWP eine klimaneutrale Wärmeversorgung sei. Steffen Mayer, Projektleiter bei der Bayernwerk Netz GmbH, hat darauf hingewiesen, dass Kommunen mit weniger als 10.000 Einwohnern gesetzlich verpflichtet sind, bis zum 30. Juni 2028 eine KWP vorzulegen. Die KWP wird einen Fahrplan für konkrete Maßnahmen und Prioritäten zur Wärmeversorgung aufzeigen, ohne dass sofortige Änderungen an bestehenden Heizungen notwendig sind. Central dafür ist die Datenerhebung des INEV zu Gebäudetypen, Baualtersklassen, Verbrauchern, Erzeugern und Energiequellen.
Öffentliche Beteiligung und gesetzliche Vorgaben
Ein elementarer Bestandteil des KWP-Prozesses ist die Kontaktaufnahme mit relevanten Akteuren vor Ort. Zudem wird eine kontinuierliche Beteiligung der Öffentlichkeit als wichtig erachtet, weshalb eine Bürgerinformationsveranstaltung geplant ist. Obwohl die KWP keine Detailplanung zur technischen Umsetzung oder wirtschaftlichen Machbarkeit liefert, wird nach Abschluss eine Machbarkeitsstudie zur Umsetzung folgen.
Ab dem 1. Juli 2028 dürfen neue Gas- oder Ölheizungen nur installiert werden, wenn sie zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Diese Regel gilt bereits jetzt für Neubauten, und Bürgermeister Hummel kündigte an, dass über die 65-Prozent-Regel im Rahmen der Bürgerbeteiligung informiert wird.
Wie in Deutschland insgesamt, wo die Wärmeversorgung über 50% des Endenergieverbrauchs ausmacht und maßgeblich zur CO2-Emission beiträgt, wird auch in Altmannstein ein Wandel hin zu erneuerbaren Energien angestrebt. Laut einem Bericht der Bundesregierung wird rund 80% der Wärmenachfrage in Deutschland durch fossile Brennstoffe gedeckt, was die Notwendigkeit einer klaren Wärmeplanung unterstreicht.
Für die Umsetzung von Wärmeplänen stellt die Bundesregierung finanzielle Mittel in Höhe von 500 Millionen Euro bereit. Zudem müssen ab dem 1. Januar 2024 in Deutschland Wärmepläne erstellt werden. Die Fristen dafür sind nach Einwohnerzahl gestaffelt, und auch kleinere Gemeinden unter 10.000 Einwohnern haben die Möglichkeit, vereinfachte Verfahren zu nutzen oder sich mit anderen Gemeinden zusammenzuschließen. Bis 2030 sollen bestehende Wärmenetze zu 30% aus erneuerbaren Energien betrieben werden, mit einem angestrebten Anstieg auf 80% bis 2040.