
Im Jahr 2023 wurden in Sachsen insgesamt 267 antisemitische Straftaten registriert. Diese Zahl wurde aus Antworten des Innenministeriums auf Kleine Anfragen der Linksfraktion im sächsischen Landtag erhoben. Damit blieb die Anzahl nahezu unverändert im Vergleich zu 2022, als 267 antisemitische Taten gezählt wurden, und 2023 sogar einen Rekordwert von 275 erreichte. Die von der Linken getätigten Angaben zeigen eine anhaltende Problematik, die von einem mangelnden Verfolgungsdruck begleitet wird.
Die meisten antisemitischen Straftaten wurden in der Stadt Leipzig verzeichnet, wo 87 Vorfälle registriert wurden. Auch die Städte Dresden und Chemnitz sind mit 25 und 22 Fällen betroffen. In den Landkreisen Nordsachsen (7), Sächsische Schweiz-Osterzgebirge (4) und Meißen (1) gab es hingegen nur wenige Vorfälle.
Statistiken zu antisemitischen Straftaten
Die durchgeführten Ermittlungen zeigen, dass unter den registrierten Straftaten folgende Kategorien fallen:
- 111 Fälle von Volksverhetzung
- 83 Fälle des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen
- 27 Sachbeschädigungen
- Mehr als ein Dutzend Beleidigungen
- Direkte Bedrohungen und Nötigungen
- Eine gefährliche Körperverletzung
Die überwältigende Mehrheit der Taten (209) wurde als rechtsmotiviert eingestuft. Des Weiteren wurden 34 Taten einer „ausländischen Ideologie“ zugeordnet, 9 als linksmotiviert, 8 als religiös motiviert und 7 blieben unklassifiziert.
Die Verurteilungen wegen antisemitischer Delikte stellten im Jahr 2024 erneut ein geringes Niveau dar: Es gab lediglich fünf Verurteilungen, die allesamt zu Geldstrafen führten, sowie einmal gemeinnützige Arbeit. Zum Vergleich: In den Vorjahren 2023 und 2022 wurden jeweils 16 Personen verurteilt, und im Jahr 2021 waren es 26.
Der Landesverband der Jüdischen Gemeinden hebt hervor, dass es einen Anstieg des alltäglichen Antisemitismus gibt. Dies äußert sich in verbalen Attacken sowie in der Angst, offen jüdische Symbole zu tragen. Die Thematik bleibt daher von großer gesellschaftlicher Relevanz, wie [Sonntag Sachsen](https://www.sonntag-sachsen.de/267-antisemitische-straftaten-2024-sachsen) und [Sächsische.de](https://www.saechsische.de/politik/regional/sachsen-267-antisemitische-straftaten-2024-leipzig-ist-brennpunkt-KIUWDVHYZVGJBNNBCSDGIQXHJU.html) berichten.