
Am 4. März 2025 fand im Rathausfoyer von Aalen die 57. Ausgabe des „Sauren Meckereck“ statt, einer etablierten Veranstaltung der Aalener Fasnachtszunft (AFZ) am Faschingsdienstag. Unter den Teilnehmern waren Oberbürgermeister Frederick Brütting, Erster Bürgermeister Wolfgang Steidle, Ortsvorsteherin Sabine Kollmann sowie Pfarrer i. R. Bernhard Richter. Das Format der Veranstaltung umfasste satirische Reden von Mitgliedern der AFZ, die die Möglichkeit hatten, ihre Meinungen und Anliegen frei zu äußern.
Die erste Rede hielt Suse Behringer, die für die erkrankte Ursula Hintz einsprang. Sie kritisierte den Zustand des Stegs am Stadtoval sowie die Pläne für das künftige Amphitheater. Darauf folgte Ex-Stadtrat Thomas Rühl, der die hohen Kosten für das neue Hirschbachbad und die Investitionen im Klimaschutz ansprach. Der dritte Redner, Helmut Argauer (Brezga Blase), äußerte sich kritisch zu den Aalener Klimaklebern und den Justizbehörden. In einem emotionalen Moment gedachte Argauer seiner verstorbenen Mutter Klärle. Die vierte Rednerin, Petra Kraft (Wasseralfengere), thematisierte die Herausforderungen der Arbeitswelt 4.0 im Rathaus und sprach über die unvollendete Wilhelmstraßensanierung.
Kritik an geplanten Investitionen
Ein zentrales Thema der Veranstaltung war die geplante neue Klinik in Essingen, die von den Rednern als problematisch angesehen wurde. Zudem wurde Landrat Dr. Joachim Bläse für seine Einsparungen im öffentlichen Personennahverkehr und der Schülerbeförderung kritisiert. Der Sitzungspräsident Gerhard Luley überbrachte Genesungswünsche an Dr. Dr. Ekbert Hering. Eine zwischengeschobene Tanzvorführung der Blau-Weißen Garde der Aalener Fasnachtszunft rundete die Veranstaltung ab.
Die Tradition des „Sauren Meckereck“ reicht bis ins Frühjahr 1966 zurück. Wie [schwaebische.de](https://www.schwaebische.de/regional/ostalb/ellwangen/was-diese-narrenzunft-mit-dem-recht-auf-freie-meinungsaeusserung-zu-tun-hat-3286064) berichtete, fand damals eine friedliche Demonstration aufgrund eines Konflikts zwischen der Stadt Aalen und dem Eigentümer einer Essigfabrik statt, die zur Enteignung führen sollte. Der Fabrikbesitzer nutzte ein Essigfass, um seine Sichtweise darzulegen. Diese Veranstaltung wurde ebenfalls „Saures Meckereck“ genannt und sollte den Bürgern ein Forum bieten, um Missstände in der Verwaltung zu adressieren. Über die Jahre entwickelte sich das „Saure Meckereck“ zur Tradition und findet seither am Fasnachtsdienstag statt, aktuell im Rathausfoyer.