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Die Gewerkschaft Marburger Bund hat infolge stockender Gehaltsverhandlungen für Klinikärzte einen unbefristeten Streik in kommunalen Kliniken in Baden-Württemberg angekündigt. Patientinnen und Patienten müssen in der kommenden Woche mit erheblichen Einschränkungen rechnen, wie tagesschau.de berichtet. Zentrale Auftaktkundgebung mit Demonstrationszug findet am Mittwoch auf dem Stuttgarter Marktplatz statt. Die Notfallversorgung in den Kliniken bleibt jedoch gesichert.
Die erste Streikwelle dauert bis zum 17. Januar, danach entscheiden die Landesverbände über eine mögliche Fortsetzung. Planbare Operationen in den betroffenen Kliniken werden verschoben, wobei nur aufschiebbare Eingriffe betroffen sind. Der Marburger Bund fordert eine Gehaltserhöhung von 8,5 Prozent sowie Reformen zur Schichtarbeit. Der Tarifvertrag gilt für kommunale Krankenhäuser, allerdings sind die Vivantes-Kliniken in Berlin und Kliniken mit Haustarifverträgen ausgenommen.
Hintergründe und Details zum Streik
Ergänzend zu den aktuellen Entwicklungen hat die große Tarifkommission des Marburger Bundes die Einleitung des Arbeitskampfes beschlossen. Laut marburger-bund.de wird der VKA vorgeworfen, keine ernsthaften Verhandlungen geführt zu haben. Während die VKA eine lineare Erhöhung in Aussicht stellt, bleibt ein konkretes Angebot für neun Monate aus. Stattdessen bietet die VKA eine einmalige Zahlung von 500 Euro sowie schrittweise Erhöhungen der Entgelte ab April 2025.
Die durchschnittliche jährliche Erhöhung über 30 Monate beträgt lediglich etwa 1,3 Prozent. Außerdem kritisiert der Marburger Bund, dass im Angebot der VKA keine strukturellen Verbesserungen, besonders hinsichtlich der Schichtarbeit, vorgesehen sind. Eine Erhöhung des Nachtzuschlags um 5 Prozentpunkte ab April 2025 wurde gemacht, jedoch bleibt die Bereitschaft zur Nachbesserung des Angebots unzureichend.
In Anbetracht der aktuellen Situation ist ein Streikbeginn ab dem 15. Januar zu erwarten, was mögliche Beeinträchtigungen für Patientinnen und Patienten mit sich bringt. Notdienstvereinbarungen sind eingerichtet, um die Gefährdung von Patientinnen und Patienten auszuschließen. Auf der Website des Marburger Bundes steht ein Streikbaukasten zur Verfügung, der rechtliche Unterstützung und Informationen bereitstellt.