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Wahlrechtsreform: 23 Kandidaten ohne Bundestagssitz!

In der Bundestagswahl 2025 zieht eine unerwartet hohe Anzahl von Wahlkreisgewinnern nicht in den Deutschen Bundestag ein. Insgesamt sind es 23 Kandidaten, die trotz eines Sieges in ihrem Wahlkreis nicht über die notwendigen Zweitstimmen verfügten, um ins Parlament einziehen zu können. Dies betrifft vor allem die CDU, aber auch Kandidaten der CSU, AfD und SPD sind betroffen.

Die Wahlkreise, in denen die Kandidaten nicht gewählt wurden, liegen vorwiegend in Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz, Bayern sowie vereinzelt im Osten und im Norden Deutschlands. Diese Entwicklung resultiert aus einer Wahlrechtsreform, die zum ersten Mal in Kraft tritt und wesentliche Änderungen bei der Vergabe von Direktmandaten mit sich bringt.

Details zur Wahlrechtsreform und betroffene Kandidaten

Die neue Regelung sieht vor, dass Direktmandate nicht mehr automatisch an die Wahlkreisgewinner vergeben werden. Zukünftig erhalten die Kandidaten ein Mandat nur, wenn ihre Partei ausreichende Zweitstimmen erzielt hat. Zudem entfallen die Überhang- und Ausgleichsmandate, was dazu führt, dass der Bundestag künftig nur noch 630 Abgeordnete statt 733 umfassen wird.

Besonders auffällig ist die Situation in Rheinland-Pfalz, wo die CDU in 14 der 15 Wahlkreise gewonnen hat. Trotzdem ziehen drei der CDU-Kandidaten nicht in den Bundestag ein. Dies sind Ursula Groden-Kranich aus Mainz, Sertac Bilgin aus Ludwigshafen/Frankenthal und Dominik Sienkiewicz aus Trier. Obwohl diese Kandidaten in ihren Wahlkreisen die meisten Erststimmen erhielten, fehlte ihnen der notwendige Zweitstimmenanteil für einen Sitz im Bundestag.

Bundesweit betrifft diese Regelung 23 Bewerberinnen und Bewerber, wobei die Mehrheit den CDU-Reihen angehört. Die Wahlrechtsreform wird somit zu einer grundlegenden Veränderung im Ablauf der Bundestagswahlen führen. Bei der vorherigen Bundestagswahl zog der Wahlkreisgewinner automatisch in den Bundestag ein, während die Reform eine Übereinstimmung zwischen Erst- und Zweitstimmen verlangt, um einen Parlamentsplatz zu sichern.