
Am vergangenen Freitag wurde in Baden-Württemberg, nahe der hessischen Grenze, ein zweites Wildschwein positiv auf Afrikanische Schweinepest (ASP) getestet. Das Tier wurde nördlich der A 6 auf Mannheimer Gemarkung gefunden, in der Nähe des Seuchengeschehens im hessischen Kreis Bergstraße. Die ASP wurde erstmals am 15. Juni 2024 in Hessen und am 8. August 2024 in Baden-Württemberg festgestellt. Seitdem hat sich die Seuche in Richtung Neckar-Odenwald-Kreis ausgebreitet, mit über 1.300 verendeten Wildschweinen in Hessen, die positiv getestet wurden.
Der Neckar-Odenwald-Kreis ist bisher nicht von Sperrzonen betroffen, und es wurden keine Schutzzäune errichtet. Das Veterinäramt fordert Schweinehalter und Schlachtstätten auf, verstärkt auf Biosicherheit zu achten. Eine Infektion kann auch über Viehtransportfahrzeuge übertragen werden. Ziel ist es, die Tierseuche auf ein kleines Gebiet einzudämmen und einen Übertritt auf Hausschweinebestände zu verhindern.
Aufruf zur Meldung von Wildschweinen
Bürger werden gebeten, tote Wildschweine umgehend dem Veterinäramt zu melden und Hunde an der Leine zu führen. Im Neckar-Odenwald-Kreis gilt eine amtliche Untersuchungspflicht für alle erlegten Wildschweine und verendeten Hausschweine. Strategische ASP-Schutzzäune werden errichtet, um die Wanderbewegungen infizierter Wildschweine zu beschränken. Kadaversuchen durch Suchhundeteams und Drohnen werden weiterhin durchgeführt. Eine Infektion mit dem ASP-Virus verläuft für Haus- und Wildschweine fast immer tödlich, ist jedoch für den Menschen ungefährlich. Die flächendeckende Untersuchung des Schwarzwildes dient der Seuchenfrüherkennung.
Das ASP-Virus wird hauptsächlich durch direkten Kontakt zwischen infizierten und gesunden Tieren übertragen, insbesondere über Blutkontakt, wie auf oekolandbau.de berichtet wird. Kleinste Tröpfchen können eine Infektion verursachen, und besonders gefährdete Regionen sind solche mit hoher Wildschweindichte, da Wildschweine als Hauptüberträger gelten. Die Ausbreitung innerhalb von Wildschweinpopulationen erfolgt relativ langsam, mit einer Rate von etwa 20 bis 30 Kilometern pro Jahr. Ein weiterer Übertragungsweg sind kontaminierte Gegenstände wie Futter, Fahrzeuge, Kleidung und Schweinefleischprodukte. Das Virus bleibt in rohen und unzureichend erhitzten Fleisch- und Wurstwaren über mehrere Monate infektiös und unter ungünstigen Bedingungen kann bereits ein unachtsam entsorgtes Wurstbrötchen ausreichen, um die Seuche einzuschleppen.
Weitere Informationen zur Afrikanischen Schweinepest in Baden-Württemberg sind auf nokzeit.de verfügbar.