
Das Projekt „Tageweise Rund-um-die-Uhr-Versorgung“ in Laupheim hat zum Ziel, pflegende Angehörige zu entlasten und ist eine Reaktion auf die Herausforderungen, vor denen viele Pflegebedürftige und deren Familien stehen. Laut dem Statistischen Bundesamt werden 86 Prozent der Pflegebedürftigen überwiegend zu Hause versorgt, oft von Angehörigen, die jedoch selten die Möglichkeit für kurze Auszeiten haben, da Kurzzeitpflegeplätze knapp gesät sind. Das Modellprojekt wurde von mehreren Partnern ins Leben gerufen, darunter das Seniorenzentrum Laupheim, Caritas Biberach-Saulgau, das Landratsamt Biberach und die Aku GmbH Bad Dürrheim, und wird durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg finanziert.
Ein zentrales Merkmal des Projekts ist die Einbindung von Ehrenamtlichen, die flexibel entscheiden können, ob sie die Betreuung übernehmen. Diese ehrenamtlichen Helfer erhalten fachliche Unterstützung durch die Sozialstation Laupheim-Schwendi und sind rund um die Uhr über eine Rufbereitschaft erreichbar. In den kommenden Monaten wird eine Schulungsreihe für pflegende Angehörige und Ehrenamtliche angeboten, die Themen wie Pflegeversicherung, Krankheitsbilder, Gesprächsführung und Erste Hilfe bei älteren Menschen behandelt. Ein Kick-Off-Meeting findet am 26. März von 17.30 bis 19.30 Uhr im Seniorenzentrum Laupheim statt. Das Projekt ist auf eine Laufzeit von zwei Jahren angelegt und begleitet von der Aku GmbH. Interessierte können sich bei der Projektkoordinatorin Verena Sießegger anmelden.
Veranstaltungsdetails und Unterstützung
Die Schulungsreihe, die für Februar und März angesetzt ist, soll den Teilnehmern wertvolle Kenntnisse zur Unterstützung der Pflegebedürftigen vermitteln. Damit wird das Projekt als wichtige Ergänzung zu bestehenden Angeboten wie Tagespflege und Pflegediensten positioniert, was die Pflege zu Hause für Angehörige und Betroffene erleichtert.
Zusätzlich bietet die Bundesgesundheitsministerium Informationen zur Verhinderungspflege, die für Pflegebedürftige der Pflegegrade 2 bis 5 übernommen wird. Dies ist besonders relevant, wenn die private Pflegeperson vorübergehend nicht in der Lage ist, den Pflegeaufwand zu übernehmen. Für bis zu sechs Wochen im Kalenderjahr werden die Kosten der Ersatzpflege übernommen, sei es durch ambulante Pflegedienste, Einzelpflegekräfte, Ehrenamtliche oder nahe Angehörige. Bei nachgewiesenen Aufwendungen kann die Leistung sogar auf bis zu 2.528 Euro im Kalenderjahr aufgestockt werden.