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Drohnenrevolution in Baden-Württemberg: Labortests fliegen über Städte!

In Baden-Württemberg findet ein innovativer Transport von Laborproben mittels Drohnen statt. Zum ersten Mal werden diese Technologien eingesetzt, um Proben zwischen verschiedenen Klinikstandorten zu befördern. Der reguläre Betrieb läuft zwischen dem Zollernalb Klinikum Albstadt und einem Labor in Balingen, die etwa 20 Kilometer voneinander entfernt liegen. Der Transport wird von einem Piloten in Berlin ferngesteuert und erfolgt über dicht besiedelte Gebiete.

Der Einsatz der Drohnen soll vor allem bei der Analyse von Blutproben dienen, insbesondere wenn die Blutgruppe eines Patienten unbekannt ist. Die Genehmigung für die Labordrohnen wurde im August 2024 vom Luftfahrt-Bundesamt (LBA) erteilt. Importante Details sind, dass der Drohnen-Betrieb in die Risikoklasse Sail III eingestuft wurde. Diese Klasse impliziert ein höheres Risiko für Unbeteiligte, weswegen strenge Anforderungen an die Betreiber und die Technik gestellt werden.

Drohnenbetrieb und Kosten

Die Anforderungen von Sail III ermöglichen es, dass automatische Flüge außerhalb der Sichtweite des Piloten in städtischen Gebieten stattfinden können. Ein früherer Genehmigungsantrag für ein ähnliches Projekt im April 2023 wurde nicht umgesetzt. Die geplanten Routen hätten Kliniken in Breisgau-Hochschwarzwald und Ludwigsburg einbezogen, wobei bis zu 70 Strecken in Betracht gezogen wurden. Der Drohnenbetrieb im Zollernalb Klinikum kommt durchschnittlich siebenmal pro Tag zum Einsatz und verursacht jährliche Kosten in Höhe von 75.000 Euro, im Gegensatz zu den früheren Transportkosten von Fahrzeugen, die zwischen 180.000 Euro und 220.000 Euro pro Jahr lagen.

Die langen Genehmigungsverfahren für den Drohnenbetrieb verdeutlichen die Herausforderungen bei der Implementierung solcher Technologien. Es ist wichtig zu erwähnen, dass ähnliche Projekte auch bei Asklepios Kliniken in Bad Oldesloe und Selent durchgeführt werden.

Für die Genehmigungen, die in der Sail III-Klasse fallen, wird besonders der geplante Flugbetrieb und die Organisation untersucht. Gemäß Informationen von 3rd Element zählt Sail III zu den Kategorien des Specific Operations Risk Assessment (SORA). Diese Klassifizierung bewertet das Risiko des geplanten Betriebs und legt die entsprechenden Anforderungen fest, die unter anderem passende Hardware, Notfallvorkehrungen, geregelte Abläufe und geschultes Personal umfassen. Ein genehmigter Lieferbetrieb per Drohne kann hochgradig automatisiert und außerhalb der Sichtweise der Piloten stattfinden, was das Fliegen über Wohn- und Industriegebiete erlaubt. Zudem ist das Unternehmen eine der ersten Stellen in Deutschland, die diesen Genehmigungsprozess mit Erfolg durchlaufen hat, wobei Expertenwissen bereitgestellt wird, um den gesamten Prozess von der Idee bis zum praktischen Einsatz zu unterstützen.