
Die CDU-Basis steht unter Druck, nachdem es zunehmende Kritik an der Parteiführung unter Friedrich Merz gibt. Insbesondere wird der Kurswechsel bei der Schuldenbremse als problematisch eingestuft. Bei einer virtuellen Konferenz mit den CDU-Ortsvereinen im Wahlkreis Emmendingen-Lahr am Montag äußerten viele Mitglieder ihren Unmut über gebrochene Wahlversprechen und die ungeschickte Verhandlungsführung mit der SPD. Der Abgeordnete Yannick Bury, der die Rückmeldungen sammelte, zeigte Verständnis für die Sorgen der Basis, wies jedoch darauf hin, dass die Verhandlungen noch im Gange seien, wie der Schwarzwälder Bote berichtete.
Zusätzlich äußern sich auch kritische Stimmen aus dem Kreisverband der CDU Leipziger Land, die sich mit der Wahlauswertung der Bundestagswahl 2025 beschäftigen. Hier wird ein deutlicher Unmut über das Wahlversprechen von Merz festgestellt, der eine Neuverschuldung plant, obwohl er während des Wahlkampfs Gegenmaßnahmen zu neuen Schulden versprochen hatte. Gerhard Gey, Schatzmeister des Kreisverbandes Leipzig Land, äußerte seine Enttäuschung über den Kurswechsel Merz‘ und warf ihm einen Verstoß gegen das CDU-Programm und die Schuldenbremse vor. Heike Helbig, stellvertretende Kreisvorständin, betonte die Notwendigkeit, Gespräche zu führen, um das Vertrauen zur Basis zurückzugewinnen. Auch Karsten Richter, Bürgermeister von Frohburg, sieht die geplanten Investitionen als notwendig an und hofft auf Gelder aus dem Infrastrukturpaket für kommunale Projekte. Diese Informationen stammen aus einem Bericht von ZDF.
Kritik und Blick in die Zukunft
Die CDU in Sachsen hat bei der letzten Wahl 19,7 Prozent erhalten, während die AfD mit 37,3 Prozent einen deutlich höheren Stimmenanteil erreichte. Innerhalb der CDU-Basis gibt es momentan die Herausforderung, den Wählerunmut zu erklären. Der Demokratieforscher Hans Vorländer warnt vor Politik- und Demokratieverdrossenheit, insbesondere im Osten Deutschlands. Er sieht allerdings auch Chancen, dass eine positive Wirtschaftsstimulation die Situation verbessern könnte, während einige AfD-Anhänger bereits von „Wahlbetrug“ sprechen und einen Mitregierungsanspruch fordern.