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Der Bedarf an Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder steht im Fokus aktueller Diskussionen, insbesondere in der Region Emmendingen. Schüler der Eduard-Spranger-Schule und der Sprachheilschule haben bereits Anspruch auf Ganztagsbetreuung, während derzeit über die konkrete Ausgestaltung dieser Angebote nachgedacht wird. Ab dem Schuljahr 2026/2027 wird es darüber hinaus einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für alle Erstklässler geben, wie die Badische Zeitung berichtet. Dieser Rechtsanspruch wird schrittweise eingeführt, indem jedes Jahr ein weiterer Jahrgang hinzukommt. Wichtig ist, dass dieser Anspruch für alle Schulformen gilt.
Dies geschieht im Zuge der bundesweiten Initiative, die einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder vorsieht. Wie der Bundesminister für Familie, Senioren, Frauen und Jugend vermeldet, hat der Bundesrat am 10. September 2021 einem Kompromissvorschlag zugestimmt, um diese Maßnahme umzusetzen. Ab August 2026 wird der Rechtsanspruch für die erste Klassenstufe eingeführt und soll bis August 2029 auf alle Klassenstufen eins bis vier ausgeweitet werden. Der Anspruch, der im Achten Sozialgesetzbuch (SGB VIII) geregelt ist, umfasst einen Betreuungsumfang von acht Stunden an fünf Werktagen und gilt auch in den Ferien mit maximal vier Wochen Schließzeit.
Finanzielle Rahmenbedingungen und Ziele der Initiative
Der Bund ist bereit, bis zu 3,5 Milliarden Euro für den Ausbau der Ganztagsbetreuung zur Verfügung zu stellen. 750 Millionen Euro wurden bereits seit Ende 2020 über ein Investitionsprogramm bereitgestellt. Die Mittel werden ab 2026 jährlich ansteigen, bis zu 1,3 Milliarden Euro pro Jahr ab 2030, um die vielfältigen finanziellen Anforderungen der Umsetzung zu decken. Diese gesetzliche Regelung zielt darauf ab, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu fördern und die Chancengerechtigkeit zu verbessern. Eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung zeigt zudem, dass die Erwerbstätigkeit von Müttern um zwei bis sechs Prozentpunkte steigen könnte, wenn hochwertige Betreuungsangebote bereitstehen. Der Bedarf an Ganztagsangeboten ist in vielen Regionen weiterhin nicht vollständig gedeckt, was die Notwendigkeit dieser Initiative unterstreicht.