Emmendingen

Roboter Alex : So lernen kranke Kinder digital im Unterricht!

Das Kreismedienzentrum in Emmendingen hat einen speziellen Roboter entwickelt, der kranken Kindern helfen soll, trotz ihrer gesundheitlichen Herausforderungen am Unterricht teilzunehmen. Diese innovative Lösung zielt darauf ab, den Schulstoff und soziale Aktivitäten für erkrankte Kinder zugänglich zu machen, da viele von ihnen aufgrund ihrer Krankheiten den Unterricht und wichtige Interaktionen mit ihren Mitschülern verpassen. Das hat negative Auswirkungen auf ihren Wissensstand und ihre soziale Integration. Die Nachfrage nach dem Roboter ist so groß, dass ein einzelnes Gerät nicht ausreicht, um allen betroffenen Kindern gerecht zu werden, wie Badische Zeitung berichtet.

Im Rahmen dieser Initiative wird der Roboter AV1 vorgestellt, der von der norwegischen Entwicklerin Karen Dolva konzipiert wurde. Der AV1-Roboter, der etwa die Größe einer Tischlampe hat, ist mit einem Mikrofon im Bauch und einer Kamera auf der Stirn ausgestattet. In Deutschland sind aktuell 20 AV1-Avatare testweise im Einsatz, um kranke Schüler im Klassenzimmer zu vertreten. Ein Beispiel für den Einsatz des Roboters ist die 16-jährige Luisa, die an Lymphdrüsenkrebs erkrankt war. Sie nutzte den Roboter während ihrer Abwesenheit von der Schule, konnte ihn über eine App fernsteuern und mit ihren Mitschülern kommunizieren. Luisa fand es jedoch frustrierend, dass der Roboter zwar nicken konnte, aber nicht „nein“ sagen konnte.

Unterstützung durch den AV1-Roboter

Luisa’s Freundin Caroline brachte den Roboter jeden Morgen zur Schule und sorgte dafür, dass er funktioniert. Gemeinsam tauften sie den Roboter auf den Namen „Alex“. Auch außerhalb der Schulzeit hielten Caroline und Luisa über den Roboter Kontakt. Die Organisation „No Isolation“ unterstützt den Einsatz von AV1 und beobachtet dabei positive Effekte auf die sozialen Beziehungen der betroffenen Kinder. In Norwegen hat sich der Einsatz von AV1 bereits als Standard für schulpflichtige Kinder etabliert, die länger krank sind.

In Deutschland hingegen übernehmen häufig Privatlehrer oder Klinikschulen die Betreuung kranker Kinder. Christina Rupsch, die stellvertretende Schulleiterin einer Schule, hebt die hohe Bedeutung von Schule für erkrankte Kinder hervor. Sie betont, dass AV1 den Wunsch nach Teilhabe am normalen Leben unterstützen kann, jedoch kein vollwertiger Ersatz für den Präsenzunterricht ist. Daher schlägt sie vor, den Roboter ergänzend zum Unterricht durch speziell ausgebildete Lehrer einzusetzen, um den Bedürfnissen der kranken Schüler gerecht zu werden, wie Deutschlandfunk berichtete.