
Die Bergung der gesunkenen Superjacht «Bayesian» wurde aufgrund eines tragischen Tauchunfalls unterbrochen. Dieser Vorfall ereignete sich während der laufenden Bergungsarbeiten, bei denen ein 39-jährige Taucher aus den Niederlanden ums Leben kam. Die örtlichen Behörden berichteten, dass der Taucher nach einem Tauchgang aus dem Wasser gezogen wurde. Eine Autopsie soll nun klären, was genau zu seinem Tod geführt hat. Erste Vermutungen deuten auf einen Schwächeanfall oder eine defekte Sauerstoffflasche hin, während neue Hinweise darauf hindeuten, dass der Taucher möglicherweise durch ein Metallstück verletzt wurde, als er mit einem Schneidbrenner arbeitete.
Die Bergungsarbeiten an der Jacht sind auf unbestimmte Zeit ausgesetzt, und ein Termin für die Wiederaufnahme wurde bislang nicht festgelegt. Die «Bayesian» war im August vor der italienischen Mittelmeerinsel gesunken, wobei sieben Menschen, darunter der britische Software-Milliardär Mike Lynch und seine Tochter, ihr Leben verloren. Das Wrack liegt in etwa 50 Metern Tiefe, rund einen Kilometer von der Küste entfernt, und die Bergung gilt als kompliziert und kostspielig. Die Jacht war 56 Meter lang, wog 473 Tonnen und zählt zu den größten Segeljachten weltweit.
Ermittlungen im Gange
Offizielle Ermittlungen richten sich gegen den Kapitän und zwei Besatzungsmitglieder wegen der mutmaßlichen Ignorierung von Sturmwarnungen. Zudem wird derzeit untersucht, wie es zu dem Unglück kommen konnte, zumal die Jacht zuvor als „unsinkbar“ galt. Ein heftiger Sturm könnte der «Bayesian» zugesetzt haben; möglicherweise handelte es sich um einen Downburst, einen starken Wind, der häufig mit Gewittern verbunden ist. Im Zuge der Ermittlungen wird auch ein in der Nähe befindliches Segelboot betrachtet, das weitgehend unversehrt geblieben ist, wie [spiegel.de] berichtete.