
In Niefern-Öschelbronn sorgte eine Informationsveranstaltung im Ameliussaal für großes Interesse: Rund 230 Bürgerinnen und Bürger versammelten sich, um über die geplante Flüchtlingsunterkunft in der Oberen Bachstraße zu diskutieren. Zahlreiche Anwesende äußerten Unmut über die mangelhafte Einbindung in den Planungsprozess.
Die Verwaltung und der Gemeinderat haben die Obere Bachstraße als geeigneten Standort für die Unterbringung von Flüchtlingen ins Auge gefasst. Ziel dieser Maßnahme ist es, von einer dezentralen hin zu einer zentralen Unterbringung zu wechseln. Aktuell leben in der Gemeinde 68 Flüchtlinge in Vorort, 78 in Niefern und 59 in Öschelbronn. Der Schließung der Klinik Öschelbronn, die 250 Personen Platz bot, verschärfen die Situation, da die Gemeinde verpflichtet ist, insgesamt 472 Flüchtlinge aufzunehmen, jedoch ein Defizit von 113 Plätzen zu verzeichnen hat.
Petition und Sicherheitsbedenken
Angesichts dieser Situation haben besorgte Bürger eine Online-Petition gestartet, die sich an den Gemeinderat richtet. Diese Petition für eine Standortänderung hat bereits fast 800 Unterschriften gesammelt. In der Petition wird die humanitäre Verantwortung zur Aufnahme von Menschen in Not betont, jedoch wird der vorgesehene Standort kritisiert. Gründe hierfür sind unter anderem Sicherheitsbedenken durch kulturelle Unterschiede, die Nähe zu Familien und einem beliebten Spielplatz sowie der Verlust von Grünfläche und Lebensqualität.
Bürgerinnen und Bürger befürchten zudem, dass der Immobilienwert in der Umgebung durch die geplante Unterbringung sinken könnte und dass die bestehende Infrastruktur durch zusätzlichen Verkehr überlastet wird. Viele Anwohner kritisieren auch, dass sie nicht ausreichend in den Entscheidungsprozess einbezogen wurden, was die Transparenz der Planung infrage stellt. In einem Appell fordern sie den Gemeinderat auf, die Pläne zu überdenken und alternative Standorte, wie etwa Industrie- oder Gewerbegebiete, in Betracht zu ziehen.
Verwaltung und Gemeinderat haben angekündigt, die Vorschläge der Bürger in der nächsten Ratssitzung am 25. März zu diskutieren.