
Im Landkreis Tuttlingen, Baden-Württemberg, sorgt eine täuschend echt aussehende Blitzer-Attrappe für Aufregung und zustimmendes Nicken unter den Anwohnern. Am Ortsausgang von Frittlingen steht diese Attrappe auf dem Grundstück eines örtlichen Unternehmens, dessen Eigentümer, Thilo Wenzler, mit der Aufstellung sehr zufrieden ist. Der genaue Grund für die Installation und die Verantwortlichkeit für die Attrappe bleiben jedoch unklar.
Die Anwohner zeigen sich erfreut über die Veränderungen im Fahrverhalten der Autofahrer. Viele fahren seit der Aufstellung der Attrappe nun deutlich langsamer. Wenzler berichtet, dass die Sicherheit auf der Straße zugenommen hat, wo zuvor oft Geschwindigkeiten von bis zu 100 km/h erreicht wurden. Frühere Versuche, einen offiziellen Blitzer aufzustellen, waren gescheitert. Auffällig ist, dass im Inneren der Attrappe kein Blitzgerät installiert ist, sondern sich lediglich ein leeres Gurkenglas befindet.
Rechtliche Aspekte der Blitzer-Attrappe
Die Polizei hat klargestellt, dass das Aufstellen einer Fake-Blitzer-Attrappe nicht per se strafbar ist, solange sie keine behördliche Funktion vortäuscht und den Verkehr nicht gefährdet. Das Polizeirevier Spaichingen untersucht derzeit die Situation hinsichtlich möglicher rechtlicher Konsequenzen. Letztlich wird das Ordnungsamt entscheiden, wie mit der Attrappe verfahren wird. Ein Anwohner, Fabian Wühr, spricht sich dafür aus, die Attrappe stehen zu lassen.
Wie bussgeldkatalog.org berichtet, stellen immer wieder Anwohner Blitzer-Attrappen auf, um Verkehrssünder in Wohngebieten abzuschrecken. Diese Attrappen sind oft sehr realistisch gestaltet und können Raser dazu bewegen, ihre Geschwindigkeit zu reduzieren. Das Aufstellen ist erlaubt, sofern es auf privatem Grund passiert, die Attrappen den Verkehr nicht gefährden und sie nicht als echte Blitzer fungieren.
Der rechtliche Rahmen sieht vor, dass das Aufstellen als Straftat gemäß § 315b StGB gewertet werden kann, wenn es den Verkehr beeinträchtigt und andere gefährdet. Im Regelfall stellen solche Attrappen auf Privatgrundstücken allerdings kein Sicherheitsrisiko dar. Bei Verkehrsunfällen, die durch plötzliches Bremsen wegen der Attrappe verursacht werden, könnten jedoch Schadensersatzansprüche geltend gemacht werden. Zudem sind Blitzer-Attrappen online zu Preisen zwischen 90 und 120 Euro erhältlich.
Die zunehmende Beliebtheit solcher Maßnahmen zeigt, dass Anwohner bereit sind, kreativ zu werden, um die Sicherheit in ihren Wohngebieten zu erhöhen. Historische Beispiele, wie ein Vorfall aus Köln, belegen, dass es immer wieder Versuche gibt, durch Blitzer-Attrappen das Geschwindigkeitsverhalten zu kontrollieren.