Ein Zeppelin-Pilot erzählt: Fliegen über dem Bodensee!
Ein faszinierender Anblick erwartet die Passagiere, die sich am Hangar des Zeppelin NT versammeln. Der 75 Meter lange Zeppelin, der zwei Meter länger ist als ein Airbus A380, wird heute von Marko Hollerer gesteuert, einem der weltweit nur 17 Zeppelin-Piloten. In einer Uniform mit silbernen Streifen auf den Schultern steht er bereit, um das Luftschiff in die Lüfte zu bringen.
Marko, der 39-Jährige aus der Steiermark, hat seinen Weg zum Zeppelin-Piloten eher zufällig gefunden. Ursprünglich wollte er bei einer regionalen Fluggesellschaft arbeiten, doch die majestätischen Zeppeline in Friedrichshafen weckten seine Neugier. „Für mich gab es Zeppeline nur in Verbindung mit Hindenburg“, erinnert er sich. Nach einer dreijährigen Ausbildung und 2300 Flugstunden ist er nun bereit für den ersten Flug des Tages.
Vorbereitungen für den Flug
Bereits zwei Stunden vor dem Abflug um 9 Uhr beginnt Marko mit den Vorbereitungen. Wetterkarten und Vorhersagen werden studiert, denn die Bedingungen sind entscheidend für einen sicheren Flug. „Es ist wichtig, frühzeitig zu reagieren“, sagt er. Die Passagiere, die voller Vorfreude am Zaun stehen, können kaum erwarten, in die Gondel zu steigen. Marko signalisiert der Bodencrew, dass alles bereit ist, und der Zeppelin wird vorsichtig auf den Flugplatz gebracht.
Mit einem Daumen nach oben gibt Marko das Zeichen zum Aushallen des Luftschiffs. Der Run Up beginnt, bei dem alle Systeme des Zeppelins überprüft werden. „Man schaut sich alles mal an“, erklärt er. Die letzten Kontrollen sind entscheidend, bevor das Luftschiff um 9 Uhr in die Lüfte abhebt. „Wir fliegen alles manuell“, betont Marko, der die Kontrolle über das Luftschiff während des gesamten Fluges behält. Die Freude der Passagiere ist spürbar, als der Zeppelin mit einer Geschwindigkeit von 60 bis 70 Kilometern pro Stunde in Richtung des Rheinfalls abhebt.