
Brigitte Abt, Jahrgang 1948, hatte ein bewegendes Wiedersehen mit ihrer ehemaligen Kinderfrau Elisabeth, Jahrgang 1933, nach über 70 Jahren. Die beiden Frauen fanden sich wieder, nachdem Brigitte beim Weihnachtsessen der Diakonie in der alten Festhalle an Heiligabend von der „Schwäbischen Zeitung“ zitiert wurde. Im Zuge dessen erhielt Brigitte einen Zettel mit einer Telefonnummer und der Bitte um Rückruf von Elisabeth.
Brigitte wurde 1953 von einer Familie in Friedrichshafen adoptiert. Die enge Verbindung zu Elisabeth, die damals ihre Kinderfrau war, wurde nach einem Jahr abrupt beendet, als die Familie Abt nach Markdorf zog. Elisabeth versuchte zwar, den Kontakt aufrechtzuerhalten, hatte jedoch keinen Erfolg. Dank eines Fotos, das Elisabeth in der Zeitung erkannte, und der Hilfe einer Mitarbeiterin im Pflegeheim, wo Elisabeth lebt, konnte der Kontakt schließlich wiederhergestellt werden.
Wiedersehen nach Jahrzehnten
Das erste Telefonat zwischen Brigitte und Elisabeth führte dazu, dass sie sich am darauffolgenden Sonntag trafen. Beide Frauen leben in der Nähe voneinander: Elisabeth im Königin-Paulinen-Stift und Brigitte im betreuten Wohnen der Bruderhaus-Diakonie. Brigitte zog vor drei Jahren nach Friedrichshafen, während Elisabeth seit 2019 im Pflegeheim wohnt. Trotz ihrer gesundheitlichen Einschränkungen – Elisabeth ist auf einen Rollstuhl angewiesen und Brigitte nutzt einen Rollator oder Elektro-Rollstuhl – genießen beide Frauen die Zeit in ihren Heimen und sind aktiv in verschiedenen Freizeitbeschäftigungen.
Brigitte malt und stellt Perlenschmuck her, während Elisabeth sich im Pflegeheim engagiert. Nach den schmerzlichen Jahren der Trennung schätzen sie die wiedergefundene Freundschaft sehr und blicken optimistisch in die Zukunft.