Heidelberg

Dr. Tod wird 80: Ein Leben zwischen Körperkunst und Kontroversen!

Gunther von Hagens, bekannt als „Dr. Tod“, wird am 10. Januar 2025 seinen 80. Geburtstag feiern. Der Erfinder der weltweit renommierten Ausstellung „Körperwelten“ hat seit rund 30 Jahren Einblicke in den menschlichen Körper ermöglicht. Über 50 Millionen Besucher haben diese Ausstellungen bereits besucht, die konservierte Leichen und verschiedene Körperteile, wie Sehnen, Blutgefäße, Muskeln und Organe, zeigen. Trotz seiner Parkinson-Erkrankung, die ihn 2008 traf und ihn zunehmend aus der Öffentlichkeit zurückzog, touren die „Körperwelten“-Ausstellungen weiterhin international.

Von Hagens wurde häufig für die provokanten Darstellungen in seinen Ausstellungen kritisiert, darunter Vorwürfe der Leichenfledderei und des Voyeurismus. Er betont jedoch, dass sein Ziel darin liegt, die Wissenschaft für die breite Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Das Verfahren der Plastination, das von Hagens entwickelt wurde, stellt eine innovative Methode zur Konservierung menschlicher Körper dar, die er nach seinem Medizinstudium ab 1975 am Anatomischen Institut der Universität Heidelberg arbeitete.

Lebenslauf und persönliche Hintergründe

Gunther von Hagens wurde am 10. Januar 1945 in Polen geboren und flüchtete kurz nach seiner Geburt mit seiner Mutter vor russischen Truppen. In der DDR protestierte er 1968 gegen die Niederschlagung des Prager Frühlings und wurde 1969 aus politischen Gründen inhaftiert. Seit 1992 ist er in zweiter Ehe mit Angelina Whalley verheiratet, die als Kuratorin der „Körperwelten“-Ausstellungen fungiert. Sein Sohn Rurik von Hagens leitet das Plastinarium in Guben, wo Leichen plastiniert werden. Weitere Standorte für Dauerausstellungen der Plastinate sind in Berlin und Heidelberg zu finden.

Zusätzlich zu seinen Ausstellungen hat von Hagens ein neues Hobby entdeckt: Er züchtet Kakteen in mit Alufolie ausgekleideten Räumen, die ebenfalls plastiniert werden. Eine neue „Körperwelten“-Ausstellung wird im Mai in Freiburg eröffnet, wie Badische Zeitung berichtete. Diese Ausstellungen dienen nicht nur der Sensibilisierung für anatomische Zusammenhänge, sondern sind auch Teil von von Hagens‘ Bemühungen, die Wissenschaft in den Vordergrund zu stellen.

Die außergewöhnlichen Exponate der „Körperwelten“ zeigen die Vielfalt und Komplexität des menschlichen Körpers und reflektieren dabei Gunther von Hagens‘ unermüdliches Engagement für die Aufklärung über Anatomie und Gesundheit.