Heidelberg

Mutter vor Gericht: Tochter krank gemacht – mörderische Motive?

Ein 26-jährige Mutter steht derzeit vor dem Landgericht Heidelberg, nachdem sie beschuldigt wird, ihrer dreijährigen Tochter absichtlich Krankheitserreger injiziert zu haben. Laut den Informationen von Welt vermutet die Staatsanwaltschaft eine psychische Erkrankung der Angeklagten.

Die Mutter soll über einen Venenzugang mehrfach Keime in den Körper ihrer Tochter injiziert haben. Bei dem Verfahren im Landgericht erschien sie auf Krücken und gab keine persönlichen Angaben zum Fall. Geplant ist, die Frau in eine psychiatrische Einrichtung einzuweisen, da sie als emotional instabil und opiatabhängig angesehen wird.

Schwere Vorwürfe und Erkrankung des Kindes

Das kleine Mädchen leidet aufgrund der injizierten Keime an einer Infektion und musste mehrere Behandlungen durchlaufen, darunter eine schmerzhafte Knochenmarkpunktion. Ihr Gesundheitszustand wurde absichtlich verschlechtert, um eine fortlaufende Behandlung in einer Klinik zu erreichen. Die Anklage lautet auf Misshandlung Schutzbefohlener und gefährliche Körperverletzung.

Die behandelnden Ärzte berichteten von hohem Fieber und erheblichem Unwohlsein des Kindes, das über mehr als sieben Wochen stationär behandelt wurde. Bisher gibt es jedoch keine Hinweise auf bleibende Schäden. Insgesamt sind 19 Zeugen, darunter mehrere Ärzte und psychiatrische Gutachter, für das Verfahren geladen, das bis Anfang Juni 2024 andauern wird.

Experten vermuten das Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom als mögliche Erklärung für das Verhalten der Mutter. Diese psychische Erkrankung führt häufig dazu, dass Betroffene sich durch vermeintlich aufopferungsvolle Fürsorge Aufmerksamkeit und Bewunderung verschaffen, während gleichzeitig Misshandlungen und Vernachlässigungen stattfinden. Solche Symptome sind oft schwer zu erkennen, und Angehörige bemerken häufig nur dann eine Problematik, wenn bei einem Kind immer wieder verschiedene Erkrankungen oder Verletzungen auftreten, wie die Informationen von Onmeda verdeutlichen.

Die Beziehung zwischen Täterin und Opfer ist häufig symbiotisch, wobei das Kind selten allein gelassen wird. Das Krankheitsverhalten der Mutter verändert sich oft in Abhängigkeit davon, ob sie mit ihrem Kind allein ist. Im Krankenhaus könnten Überwachungskameras zum Einsatz kommen, um sicherzustellen, dass das Kindeswohl nicht gefährdet wird.