Heidelberg

Zukunft der Psychotherapie gefährdet: Proteste in Heidelberg!

In Heidelberg demonstrierten am Freitagnachmittag rund 400 Psychologiestudierende, um auf die prekäre Lage der angehenden Psychotherapeut*innen aufmerksam zu machen. Bis zu 2500 Absolventen des Psychotherapie-Masters stehen vor dem Problem, dass sie ihre Ausbildung aufgrund eines Mangels an Weiterbildungsplätzen nicht fortführen können. Laut rnz.de fehlen zudem gesetzliche Regelungen zur Finanzierung, was die Situation zusätzlich verschärft.

Die Demonstrationsroute führte von der Bergheimer Schwanenteichanlage über die Post-, Sofien- und Hauptstraße zum Uniplatz. Eileen Kipp, eine Bachelor-Studentin aus Mannheim, betonte die Dringlichkeit der Situation und äußerte, dass der Rückstau an Absolventen weiter wächst, was nicht nur zu Zukunftsängsten, sondern auch zu einem erhöhten Notendruck führt. Das Heidelberger Zentrum für Psychologische Psychotherapie (ZPP) möchte Weiterbildungsmöglichkeiten anbieten, ist aber aufgrund fehlender finanzieller Mittel dazu nicht in der Lage. Eva Vonderlin vom ZPP erklärte, dass sie sofort bereit wären, wenn die Finanzierung gesichert wäre.

Politische Unterstützung und Forderungen

Während der Demo sprachen auch Vertreter verschiedener Parteien, darunter die Linken-Bundestagsabgeordnete Sahra Mirow. Mirow unterstrich die Notwendigkeit, die psychotherapeutische Versorgung sicherzustellen und versprach, dass die Linke sich für eine schnellstmögliche Finanzierung einsetzen werde. Diese Forderung wird durch die aktuelle Situation untermauert, wie in einem Bericht von psyfako.org festgehalten: Die Finanzierung der Psychotherapie-Weiterbildung sei bis April 2025 nicht gesichert, und es sei dringend notwendig, gesetzliche Regelungen zu schaffen.

Zusammenarbeit mit der Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) sowie über 50 Verbänden, Kammern und Fachgesellschaften wird angestrebt, um die zukünftige Versorgung zu gewährleisten. Die politische Lage hat sich kürzlich durch den verabschiedeten Gesetzesentwurf zum Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz (GVSG) verändert, der in einer gekürzten Fassung ohne Finanzierungsregelungen veröffentlicht wurde.