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Wissenschaftler des Deutschen Krebsforschungszentrums und der Universität Heidelberg haben neuartige Erkenntnisse über die Wirksamkeit von Zitronensaft im Kampf gegen Noroviren gewonnen. Die Ergebnisse ihrer Studie wurden im renommierten Fachjournal „Lancet“ veröffentlicht.
Die Forschung, geleitet von Dr. Grant Hansman, zeigt auf, dass Zitronensäure (Citrat) die Bindungsstellen der Noroviren blockiert. Dies verhindert nicht nur eine Ansteckung, sondern könnte auch kontaminierte Hände vollständig reinigen. Laut Hansman könnte Zitronensaft zudem auf Austern angewendet werden, um einen Schutz vor Infektionen zu bieten. Derzeit gibt es kein spezifisches Medikament gegen Noroviren.
Wirkungsweise von Zitronensäure
Wie [aponet.de](https://www.aponet.de/artikel/zitronensaeure-schuetzt-vor-noroviren-10405) berichtet, bindet Zitronensäure an Noroviren und hemmt deren Infektionsfähigkeit. Durch die Bindung verändert sich die Struktur der Viruspartikel. Eine Röntgenstrukturanalyse hat gezeigt, dass Citrat an die Stelle bindet, die für die Infektion mit menschlichen Zellen wichtig ist.
Die Forscher verwendeten leere Virus-Proteinkapseln in ihren Versuchen, die ähnliche Oberflächeneigenschaften wie echte Viren aufweisen. Noroviren sind bekannt für ihre extrem hohe Ansteckungsfähigkeit und werden fäkal-oral übertragen. Sie sind häufig die Ursache von Gastroenteritis-Ausbrüchen in Einrichtungen wie Krankenhäusern, Schulen und auf Kreuzfahrtschiffen.
Dr. Hansman schätzt, dass Zitronensaft möglicherweise auch zur Desinfektion der Hände ausreichen könnte. Zudem wird erforscht, ob Zitronensäure Symptome bei einer bereits erfolgten Norovirus-Infektion lindern kann.