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In Heidenheim an der Brenz kocht die Stimmung! Der alljährliche Fastnachtsumzug, ein buntes Spektakel voller Freude und Narrenfreiheit, wurde in letzter Minute abgesagt, was für viel Unmut bei den Bürgern sorgt. Die offizielle Erklärung für die Absage lautet, dass das Unglück in München Einfluss auf die Sicherheitsvorkehrungen hatte. Doch der wahre Grund, so behauptet Wolfgang Holubar, Organisator des Faschingssturms, seien strenge Sicherheitsauflagen, die die Kosten ins Unermessliche treiben würden. Der Schwäbische.de berichtete zuerst über die Meinungsverschiedenheiten.
Zwischen dem Ordnungsamt und dem Heidenheimer Dienstleistungs- und Handelsverein (HDH) fand ein Gespräch zur Prüfung des Sicherheitskonzepts statt. Die neuen Vorgaben hätten die Veranstaltung um mehr als 20.000 Euro verteuert. „Für mich stehen diese Mehrkosten in keinem Verhältnis!“, beklagt sich der HDH-Vorsitzende John Charles Simon. Doch das Drama sollte sich weiter zuspitzen: Enttäuscht zeigt sich Simon von der Entscheidung der Fastnachtsvereine, die mehrheitlich von 12 auf 14 abgespeckt haben, trotzdem aber entschieden, nicht dabei zu sein!
Erhöhte Sicherheitsmaßnahmen diskussionswürdig?
Es ist ein zentrales Thema geworden: die Sicherheit. Innenminister Thomas Strobl (CDU) wies darauf hin, dass es keinen konkreten Hinweis auf Gefährdungen im Land gibt. Trotzdem wurde die Polizei sensibilisiert und die Vorkehrungen beispielsweise in Stuttgart verschärft. Eine Reaktion auf den verheerenden Anschlag in München, bei dem 40 Menschen verletzt wurden und ein islamistischer Hintergrund vermutet wird. Ob die Heidenheimer Fastnacht Opfer solcher Vorsicht wurde, bleibt heftig diskutiert.
Die Vereine stehen dabei vor einem massiven logistischen Kraftakt: ein ausgeklügeltes Sicherheitskonzept zu erstellen, das modernen Gefahren entgegenwirkt. Maßnahmen wie Kostenintensive „Terror-Sperren“ werden vielerorts, so auch in Aulendorf, eingesetzt, wo Lastwagen strategisch Positionen beziehen, um unerwünschtes Eindringen zu verhindern. SWR hebt die Komplexität dieser Sicherheitsanforderungen hervor.
Was bleibt, ist der Unmut in Heidenheim und die Frage, wem dieser Narrenstreich nützt. Die Debatte um Sicherheit versus Veranstaltungsfreiheit ist eröffnet und die Fastnachtsvereine stehen vor der schweren Entscheidung, wie sie im nächsten Jahr ihren Umzug mit der gebotenen Sicherheit und zugleich finanziell vernünftig planen können. Die Heidenheimer sind da geteilter Meinung, doch klar ist: Der Unmut über die Absage bleibt noch eine Weile in der Luft hängen.