Heilbronn

Wiedereröffnung des Besucherbergwerks: Einblicke in die Salzgeschichte!

Das Besucherbergwerk in Bad Friedrichshall öffnet am 1. Mai 2025 nach einer fünfjährigen Schließung wieder seine Türen. Die Schließung war notwendig geworden, da krebserregende Substanzen in der Luft, insbesondere Nitrosaminbelastungen, festgestellt wurden. Diese sind auf aminbelastete Abfallstoffe aus Gießereien zurückzuführen. Um die Luftqualität im Bergwerk zu verbessern, wurden umfangreiche Reinigungs- und Belüftungsmaßnahmen durchgeführt, und die Abfälle werden nicht mehr im Bergwerk entsorgt.

Im Dezember 2024 gab es Entwarnung: Messungen ergaben, dass die Nitrosaminbelastung kein Problem mehr darstellt. Besuchern wird es ermöglicht, 180 Meter tief in das Erbe des Salzabbaus einzutauchen. Der Zugang erfolgt über einen Förderkorb, der die Gäste in nur 30 Sekunden in die Tiefe befördert. Multimediale Themenstationen, sogenannte Kuben, erklären die Entstehung und Nutzung von Salz und bieten interaktive Experimente.

Besonderheiten des Besucherbergwerks

Ein Highlight des Besucherbergwerks ist die Hightech Kammer, die die Arbeit des „Continuous Miner“, einer großen Bergbaumaschine, erklärt. Zudem erinnert eine Gedenkstätte an die Zwangsarbeit während des Zweiten Weltkriegs, insbesondere an die KZ-Häftlinge, die im Salzbergwerk Kochendorf versklavt wurden, was auf die historische Bedeutung des Ortes hinweist. Der Kuppelsaal, ein architektonisches Meisterwerk, kombiniert Licht und Gestein, während eine 40 Meter lange Rutsche für zusätzlichen Nervenkitzel sorgt.

Die Gedenkstätte wurde eingerichtet, um an das Leid von KZ-Häftlingen aus rund 20 Nationen zu erinnern, die zwischen September 1944 und April 1945 unter extremen Bedingungen im Bergwerk arbeiten mussten. Während dieser Zeit verlegte das NS-Regime unterirdische Rüstungsfabriken nach Bombenangriffen und nutzte Zwangsarbeiter, um unter schwierigsten Bedingungen wertvolle kriegswichtige Güter zu produzieren. Die Ausstellung zeigt Aspekte des KZs und der Rüstungsfabrik, einschließlich einer Opfer- und einer Tätergalerie und wird von der Miklos-Klein-Stiftung Bad Friedrichshall getragen, die 2018 das Europäische Kulturerbe-Siegel für ihre grenzüberschreitende Zusammenarbeit erhielt, wie Friedrichshall Tourismus berichtet.